Mit diesen Projekten soll Deutschland beim Batterierecycling durchstarten
Die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat viel vor: Deutschland soll eine Schlüsselrolle bei der klimaneutralen Batterieproduktion spielen. Dazu gibt sie weitere 17 Millionen Euro für drei Forschungsprojekte frei. Die Idee ist nicht neu, das Wirtschaftsministerium äußerte sich bereits ähnlich. Doch in den Texten von Noch-Minister Peter Altmaier tritt das Wort Deutschland in diesem Zusammenhang fast immer mit dem Zusatz „und Europa“ auf. Nichtsdestotrotz klingen bei den nun vorgestellten Verbundvorhaben interessante Verfahren an.
Batterierecycling soll Abhängigkeit senken
Karliczek sagt in der Mitteilung des Ministeriums, das Ziel sei eine klimaneutrale Batteriewertschöpfungskette. Zurzeit bestehe ein zu hohes „internationales Abhängigkeitspotenzial.“ Dem will sie entgehen, indem der hiesige Auf- und Ausbau eines effizienten und effektiven Batterierecyclings globale Maßstäbe setzt. Die drei Vorhaben sollen dabei entscheidend beitragen. Seit zehn Jahren fördert das Forschungsministerium entsprechende Projekte. Es plant, diese Anstrengungen zu verstärken. Am Ende soll eine starke Industrie- und Forschungslandschaft zum Batterierecycling entstanden sein. Die neue Ampelkoalition hat bereits angedeutet, diesen Pfad weiter zu beschreiten.
Rohstoffaufbereitung und Digitalisierung im Visier
Die drei neuen Projekte sind jeweils Verbundvorhaben von mehreren Partnern. So haben sich zwölf Organisationen aus Wissenschaft und Industrie zusammengeschlossen, um eine Innovationsplattform für eine „nachhaltige, detektierbare und direkt recycelbare Lithium-Ionen-Batterie“ zu entwickeln. Das Projekt mit dem sperrigen Kürzel IDcycLIB arbeitet an fälschungssicheren Markern. Sie sollen Trennprozesse vereinfachen und Materialströme digital erfassen. Ein Batteriepass könnte die Nachverfolgung erleichtern. Zudem erforschen die Partner neuartige Zentrifugentechnologie zur Separierung von Rohstoffen.
Strategien für die Wertschöpfungskette
Das Kürzel Sustrab steht für „Sustainable and Transparent Battery Materials Value Chains for a Circular Battery Economy“. Übersetzt bedeutet das ungefähr: „Nachhaltige und nachvollziehbare Wertschöpfungsketten für eine Kreislaufwirtschaft bei Batterien“. Die Gruppe aus drei Forschungsinstituten und der BASF ermittelt die Treibhausgasemissionen für die Herstellung und Verarbeitung der Materialien und deren Herkunft.
Infrastruktur für die Forschenden erforschen
Das Vorhaben Infradatrec tragen vier Institute, darunter zwei aus dem Fraunhofer-Verbund. Ziel ist es, eine Infrastruktur zu schaffen, um eine Datenbasis zur System- und Lebenszyklusanalyse von Batterien zu erstellen. Sie soll wiederum anderen Wissenschaftler:innen helfen und ihnen als Datengrundlage für deren Recyclingforschung dienen.