2015, ein Jahr nach der Gründung, stellten die beiden Brüder Daniel und Denis Gibisch ihr Startup Little Lunch bei der Gründershow die „Die Höhle der Löwen“ vor. Mit Erfolg: Mit Frank Thelen und Judith Williams investierten am Ende gleich zwei „Löwen“ in das auf Bio-Suppen spezialisierte Jungunternehmen. Das Gründerduo erhielt 150.000 Euro. Dafür bekam Thelen 20 Prozent, Williams erhielt 10 Prozent der Firmenanteile. Beide dürften sich jetzt freuen, denn Little Lunch hat den Exit geschafft.
Wie der auf Bio-Produkte spezialisierte Lebensmittelkonzern Wessanen mitteilt, wird er Little Lunch vollständig übernehmen – sofern das Bundeskartellamt keinen Einspruch anmeldet. Die Holländer wollen Little Lunch zukünftig ihrer deutschen Tochter Allos-Hof-Manufaktur untergliedern. Der Firmensitz in Augsburg und auch die beiden Gründer werden Little Lunch jedoch erhalten bleiben. „Wir glauben, dass uns die Einbindung von Little Lunch viele Möglichkeiten in diesem wichtigen Land und in ganz Europa bietet“, erklärt Wessanen-CEO Christophe Barnouin den Kauf.
Little Lunch: Wessanen macht keine Angaben zum Kaufpreis
Nach Informationen von Gründerszene plant Little Lunch für 2020 mit einem Umsatz von 16 Millionen Euro. Außerdem sei das Unternehmen profitabel. Wieviel Geld Wessanen für die Übernahme gezahlt hat, bleibt unklar. Der niederländische Lebensmittelkonzern erklärt indes, dass Deutschland als größter Markt für Bio-Produkte in Europa von strategischer Bedeutung für das Unternehmen sei.
Little Lunch bot zunächst nur haltbare Bio-Suppen im Glas an, hat das Produktangebot seitdem jedoch um Fertigsaucen sowie Brühen und Fonds erweitert. Die Produkte des Augsburger Unternehmen finden sich mittlerweile in den Regalen mehrerer großer deutscher Supermarktketten.
Ist das nicht eigentlich Green-Washing, wenn die (Ex-)Eigentümer hier mit frischer Ware vom Augsburger Stadtmarkt im Bild sich geben, die Suppen von Little Lunch aber von nicht-deutschen Dritt-Firmen im Auftrag produziert werden?