DHDL-Startup Goleygo: Deshalb platzte Carsten Maschmeyer der Kragen

„Das ist absolute Scheiße, was ihr hier macht“, poltert Carsten Maschmeyer am Dienstagabend in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“. Seine Schimpftirade gilt aber nicht etwa den Gründern, die in der Sendung um ein Investment der Löwen kämpfen, sondern Frank Thelen und Ralf Dümmel. Die Maschmeyer-Kollegen hatten sich zuvor auf umstrittene Weise mit dem Kölner Startup Goleygo auf einen Deal geeinigt.
Goleygo sorgt für Eklat in „Die Höhle der Löwen“
Doch von vorn: Die Goleygo-Gründer Jérôme Glozbach und Tim Ley präsentieren in „Die Höhle der Löwen“ eine neuartige Hundeleine, die den üblichen Karabinerhaken durch ein Magnet-Rast-Verschlusssystem ersetzt. Dadurch soll ein schnelles An- und Ableinen des Hundes mit nur einer Hand möglich sein. Die Kombination aus Kugelstift und Magnet garantiere neben Bewegungsfreiheit auch ausreichend Zugkraft bei schweren Hunden bis zu 80 Kilogramm. Das Angebot der Goleygo-Gründer an die Löwen: Ein Investment von 500.000 Euro für 25,01 Prozent ihrer Firmenanteile.

Die Goleygo-Gründer in „Die Höhle der Löwen“. (Foto: © MG RTL D / Bernd-Michael Maurer)
Und die Löwen beißen tatsächlich an: Zum einen, weil von der konkurrierenden Flexi-Hundeleine über 200 Millionen Stück verkauft wurden, zum anderen, weil die Gründer bereits ein wichtiges Patent auf den Weg gebracht haben. Carsten Maschmeyer lässt es sich sogar nicht nehmen, die Tragfähigkeit des Goleygo-Verschlusses auf einer Schaukel zu testen. Ausnahmslos alle Löwen sind vom Auftritt der Unternehmer begeistert.
Als sich wenige Minuten später bereits Frank Thelen und Ralf Dümmel zurückziehen, um über ein Gemeinschaftsangebot zu sprechen, ist der Schlagabtausch unter den Löwen endgültig eröffnet. Auch Carsten Maschmeyer, Georg Kofler und Dagmar Wöhrl wollen investieren. Thelen und Dümmel geben zuerst ein Angebot ab: 500.000 Euro für 35 Prozent. Ein taktischer Nachteil, den Maschmeyer, Kofler und Wöhrl geschickt ausnutzen wollen. Sie ziehen sich ebenfalls in eine hintere Ecke des Studios zurück – und bereiten mit vorgehaltener Hand ein Gegenangebot vor.
„Das war Käse, das wisst ihr auch“
Doch dazu kommt es zu ihrer Überraschung gar nicht mehr. Denn noch während die drei Löwen sich beraten, wagt Ralf Dümmel seinerseits ein taktisches Manöver: „Wir können natürlich auch jetzt den Deal machen, bevor die anderen fertig sind“, flüstert er den Goleygo-Gründern zu. Und die gehen überraschend auf das Angebot ein. „Warum eigentlich nicht?“, sagt Jérôme Glozbach. Wenige Sekunden später liegen sich Frank Thelen und Ralf Dümmel mit den Gründern jubelnd in den Armen.
Da platzt dem sonst eher besonnenen Carsten Maschmeyer der Kragen. Er wirft Thelen und Dümmel, die offen ihre Siegerfäuste ballen, unfaires Verhalten vor. „Das war Käse, das wisst ihr auch“, ruft er den beiden zu. Sie hätten die Gründer gegen ihren Willen zum Deal überredet. Dagmar Wöhrl nickt zustimmend. Auf die sofortige Entschuldigung von Thelen geht Maschmeyer zunächst nicht ein. „Das braucht dir nicht leid tun. Ich bin echt sauer. Das macht man einfach nicht“, ärgert sich der Unternehmer mit versteinerter Miene. Auf Anfrage von t3n erklärt ein Sprecher von Maschmeyer, die Löwen hätten sich nach dem Dreh wieder vertragen.
Maschmeyer-Show wurde am selben Tag abgesetzt
Was die Zuschauer allerdings ebenfalls nicht erfuhren: Der verpasste Goleygo-Deal war für Maschmeyer nicht die einzige Hiobsbotschaft am Tag der Aufzeichnung, die nach t3n-Informationen bereits am 12. April stattfand. An diesem Tag hatte Sat.1 die Maschmeyer-eigene Gründershow „Start Up“ wegen miserabler Quoten aus dem Programm gestrichen. Im Nachhinein besonders bitter für Carsten Maschmeyer: Sat.1 belegte den Sendeplatz später mit der US-Show „The Biggest Loser“.