Diese KI generiert Tattoo-Vorlagen

Zwei Ergebnisse, die die KI im Test geliefert hat. Naja. (Bild: tattoosai.com)
Tätowierungen sind vollständig in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Was früher unter anderem Seemänner und Prostituierte stolz auf der geknechteten Haut trugen, ist längst trendiges Accessoire für Mittelschichtmuttis und -Papis geworden, die Altbauwohnungen im Szeneviertel bewohnen.
Das einstmals als „prollig“ verschriene „Arschgeweih“ feiert zusammen mit dem Rest der 90er sein Comeback und wird infolgedessen wahrscheinlich auch bald nicht mehr nur Steiße in der Provinz, sondern auch im Prenzlauer Berg schmücken.
Die KI der Web-Seite Tattoosai.com sollte also viele dankbare Abnehmer:innen finden. Mit Hilfe verschiedener Parameter kann man sich hier jedes beliebige Motiv kreieren und sich davon inspirieren lassen. Im Werbevideo zeigen die Macher:innen, dass die künstliche Intelligenz klassische Tattoos kann, wie zum Beispiel ein Rosenbouquet – aber auch abgefahrenes, wie eine Katze mit lustigem Hut.
Das könnte ein echtes Problem lösen. Schließlich ist es gar nicht so einfach, eine individuelle Vorlage zu finden, anhand der ein Bild unter die Haut gestochen werden soll.
In der App wählt man nach der Registrierung zuerst das generelle Motiv, dann einen aus 20 Stilen von „Oldschool“, über „Minimalistisch“ bis „Aquarell“. Schwarz-Weiß oder Farbe kann man auch wählen und bei Bedarf auch noch den Stil eines Berühmten Künstlers wie Picasso oder Anime-Legende Hayao Miyazaki. Schon generiert die KI ein Sheet mit unterschiedlichen Motiven.
Die ersten Versuche mit der Software sind eher mittelmäßig ausgefallen. Die zugegebenermaßen knifflige Aufgabe „Woman with a mustache on a skateboard holding a plate of spaghetti“ im Oldschool-Stil hat das Programm eigentlich recht kreativ und surreal gelöst, auch wenn die Vorgabe eher weniger zu erkennen war (siehe Beitragsbild).
Die relativ einfache Aufgabe, das klassische Hipster-Motiv „Fahrrad“ im Minimalismus-Stil zu entwerfen, brachte leider kein einziges brauchbares Ergebnis auf dem Sheet. Die verzogenen Gebilde hatten mit einem richtigen Fahrrad wenig zu tun und den angestrebten coolen Stil, hatte es schon gar nicht. Das wurde auch durch das Wählen eines anderen Stils nicht besser.
Viel mehr kann man mit dem Programm zum reinen Vergnügen leider nicht herumspielen, denn nach dem vierten Entwurf wird die Software kostenpflichtig. Eine Lizenz für nur 7 Tage kostet immerhin satte 19 US-Dollar. Sicher wäre es unterhaltsam, noch weitere Motive entwerfen zu lassen.
Für diesen Preis und bei fragwürdigen Ergebnissen sollte man im Zweifelsfall vielleicht aber doch eher Tätowierer:innen aus Fleisch und Blut für ihre Kunst bezahlen.
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