Dieses Münchner Startup gibt Privatanlegern KI-Anlageinstrumente an die Hand

Künstliche Intelligenz spielt bei Entscheidungen für oder gegen Geldanlageprodukte eine immer wichtigere Rolle – doch in der Vergangenheit waren es vor allem große Hedgefonds und Corporate Anleger, die auf ausgefeiltere KI-Lösungen zurückgreifen konnten. Das Münchner Fintech-Startup Sub Capitals will nun auch Privatanlegern solche Instrumente an die Hand geben.
Sub Capitals hat zusammen mit der Technischen Universität München und Finanzinstituten im Rahmen der mehr als fünfjährigen Arbeit eine KI entwickelt, die sich, so das Unternehmen, mit jenen der Hedgefonds messen und allen Anlegenden zugänglich gemacht werden kann. Dabei handelt es sich um ein Zertifikat, das ab der kommenden Woche als börsennotiertes Papier über alle gängigen Broker gehandelt werden kann. Die Mindestanlagesumme liegt dabei bei gerade einmal 100 Euro, emittiert wird das Zertifikat über die UBS. Mit im Boot ist außerdem der frühere Trade-Republic-Investor Sino. Zwischenzeitlich hat Sub Capitals nach eigenen Angaben fast zwei Million Euro an Investorengeldern eingesammelt.
Man wolle, so beschreiben es die Sub-Capitals-Gründer Marius Siegert, Marc Schmid und Franz Liebermann, allen Privatanlegenden ermöglichen, mithilfe von KI-Mechanismen zu investieren. „Wir haben beobachtet, dass sich komplexe Systeme wie zum Beispiel auch das Wetter kurzfristig modellieren lassen. Für die Prognosen messen Meteorologen viele Daten wie Temperatur, Luftdruck, Windstärke, um dann kurzfristige Prognosen abzugeben, die erstaunlich genau sind. Das wollen wir auch mit unserer KI für die Börse erreichen“, erklärt Marius Siegert, Co-Founder und CEO von Sub Capitals.
Dabei handelt die KI von Sub Capitals sehr liquide Futures auf den Dax 40, Eurostoxx 50 und den Nasdaq 100. Sie setzt auf steigende, aber auch auf fallende Kurse in unterschiedlichen Märkten und kann so unkorreliert zum Markt agieren, um auch in schwierigen Börsenphasen profitabel zu sein. „Diese diversifizierte Multi-Strategie soll Marktanomalien finden, arbeitet mit Risikolimit und setzt im Zweifel den Handel aus. Das reduziert das Risiko für Anlegende und ist ganz im Sinne von Sub Capitals“, erklärt Siegert.
Das Modell verwendet dafür Intraday-Kursdaten und Volumina der verschiedenen Wertpapiere und Indizes und wertet nach Angabe des Fintechs Textinhalte aus über 100.000 Nachrichtenquellen aus – immer mit dem Ziel einer kurzfristigen Prognose. Um sich an die sich ständig ändernde Marktdynamik anzupassen, wird die KI jedes Wochenende neu trainiert. In den letzten Jahren haben sich viele neue Datenquellen erschlossen, der Preis von Rechenleistung ist stark gefallen und der Forschungsaufwand auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz ist enorm gestiegen.
Bereits seit drei Jahren trainiert Sub Capitals die Technologie kontinuierlich weiter. Sie habe sich laut Siegert nicht nur in den zahlreichen Simulationen bewährt, sondern auch mit Echtgeld auf Managed Accounts bei Partnern. „Im äußerst schwierigen Marktumfeld von 2022 konnte so eine hohe einstellige Rendite erwirtschaftet werden.“
Im gemeinsam mit der Sparkassen-Finanzgruppe entwickelten Prototypen Neoland konnten die ersten Tausend Pilotnutzer:innen über 16 Monate ihr Spielgeldportfolio von der KI verwalten lassen. Die Geschäfte der AI wurden parallel mit echtem Geld gehandelt. Das Ergebnis: Über 86 Prozent der Nutzer:innenportfolios sind besser als der MSCI-World gelaufen. Im Durchschnitt wurde in diesem Zeitraum eine Outperformance von 18 Prozent erzielt.
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