
Auch Europäische Plattformen könnten betroffen sein. Denn der Digital Markets Act gilt laut dem im Dezember vom Europäischen Parlament verabschiedeten Entwurf für Unternehmen, die monatlich mindestens 45 Millionen Nutzer:innen in der EU haben, über eine Marktkapitalisierung von über 80 Milliarden Euro verfügen und einen Jahresumsatz von acht Milliarden Euro im Europäischen Wirtschaftsraum haben.
EU-Onlinehandel fühlt sich zu Unrecht reguliert
Zehn europäische Shopping- und Buchungsportale fühlen sich dadurch zu Unrecht mit einbezogen und haben deshalb einen Brandbrief an die EU verfasst, der dem Spiegel vorliegt. Dazu gehören demnach Zalando, Delivery Hero, Booking.com und Vinted.
Sie kritisieren, dass für die Berechnung der Nutzer:innenzahl nicht die Anzahl der aktiven Kunden herangezogen wird, sondern auch reine Besucher:innen einer Seite gezählt werden – auch wenn sie nichts kaufen. Das spiegele das Geschäftsmodell von sozialen Netzwerken wider, passe aber nicht zum Onlinehandel, schreiben die Unternehmen.
„Ein Unternehmen wie Zalando, das seine Onlineseiten Drittanbietern zur Verfügung stellt, hat ebenfalls ausreichend Macht, um die Marktstruktur zu verändern“, sagt der SPD-Parlamentarier René Respasi laut Spiegel. Demnach sei es richtig, dass auch diese Unternehmen vom Digital Markets Act betroffen sind.
Der Gesetzentwurf ist noch nicht final beschlossen, sondern das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten diskutieren noch über ihre jeweiligen Vorstellungen.