Digital Maturity Index: Corona sorgt vor allem bei den Schlusslichtern für Vorschub

Mit dem ersten Lockdown im März 2020 wurde wohl auch dem analogsten Unternehmen klar: Digital ist besser, ein reines Ladengeschäft und ausschließliche Präsenzarbeit funktionierten plötzlich nicht mehr. Viele mussten sich von heute auf morgen digitalisieren. Wie gut ist das gelungen?
Die Schlusslichter profitierten
Wie das Beratungsunternehmen Deloitte ermittelt hat, hat die Corona-Pandemie vor allem in den Unternehmen die Digitalisierung vorangetrieben, die sich davor kaum mit dem Thema beschäftigt hatten. „Sie konnten sich zu Beginn der Pandemie nicht auf etablierte digitale Geschäftsmodelle und Prozesse verlassen, sondern mussten auf kurzfristige Erfolge setzen“, erklärt Claudia Ahrens, Direktorin Digitale Transformation bei Deloitte.
Im Gegensatz dazu hätten Unternehmen, die bereits vor der Pandemie einen hohen digitalen Reifegrad aufwiesen, ihren Vorsprung kaum ausgebaut. Ihr Kerngeschäft hätten sie ohne größere Einschränkungen auch nach dem Lockdown weiterführen können, so Ahrens weiter, aber anstelle „zukunftsorientierter Maßnahmen“ seien nur „moderate Optimierungen vorgenommen“ worden. Für die Auswertung hatte Deloitte die Unternehmen im Winter 2020 befragt.
Was ist der Digital Maturity Index?
Für den Digital Maturity Index untersucht Deloitte regelmäßig den digitalen Reifegrad von 150 Firmen, die im produzierenden Gewerbe tätig sind und mehr als 100 Millionen Euro umsetzen. Branchenübergreifend wird untersucht, welche operativen und strategischen Digitalisierungsmaßnahmen eingesetzt werden und welchen Einfluss sie auf den operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit), das Produktivitätswachstum und das Verhältnis von Aufträgen und Auslieferungen haben.
Entsprechend ihrem Abschneiden werden die Unternehmen dann in sechs Kategorien von „Laggards“, also Nachzügler, bis hin zu „Champions“ eingestuft.
„Wie gut ist das gelungen?“
Gar nicht, weil aus der Not geborene
„kurzfristige Erfolge“
keine sind, sondern einfach nur Pfusch! Das ist als würde man bei einem Rechenzentrum den Anschluss an die Energieversorgung vergessen und dann einen Generator laufen lassen.