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Ratgeber

Warum digitale Nomaden wertvolle Vorteile beim Dropshipping haben

Der technisch ausgereifteste Webshop, eine ausgeklügelte Marketing-Strategie, bestes SEO – fertig ist das passive Einkommen per Dropshipping. Wirklich? Nee… Zwei Faktoren entscheiden über den Erfolg. Einen kennen die meisten, an den anderen denken die wenigsten.

Von Robert Enskat
8 Min.
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(Grafik: t3n)

Dropshipping, oder herkömmlich auf Deutsch „Streckenlieferung“, wird bei digitalen Nomaden gerne angeführt, wenn Newbies nach einer möglichen Einkommensquelle fragen. „Mach Dropshipping, ist ganz einfach, und du verdienst dich reich, ohne etwas zu tun.“ Na ja, so einfach ist das nicht gerade. In der Theorie hört sich das ganz toll an – einen Webshop aufsetzen, Produkte bewerben, die Kunden kaufen und der Hersteller kümmert sich um die Logistik. Alles ganz automatisch. Keine Lagerhaltungskosten, keine Investitionen. Und man kassiert ordentlich Kohle, ohne sich um den Versand zu kümmern.

Wenn es so einfach wäre…

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Warum machen dann das nicht alle? Weil es eben nicht so einfach ist. Hier findet ihr eine ausführliche Betrachtung der Angelegenheit. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an E-Commerce-Providern, die Dropshipping aktiv promoten und unterstützen, natürlich auch Shopify.de. „Alles easy, alles in zehn Minuten online“. Nochmal: Warum machen dann das nicht alle digitale Nomaden, liegen in der Sonne und zählen das Geld, sondern prügeln sich um schlecht bezahlte Minijobs auf Upwork? Dropshipping ist hartes Business und Easy Money eine Illusion. Meine Meinung. Erfolgreiches E-Commerce ist kein Kindergarten. Aus technischer wie auch aus unternehmerischer Sicht. Wer dafür kein Händchen hat, sollte lieber die Finger davon lassen.

Trotzdem ausprobieren?

Ich glaube, es kommt einerseits sehr darauf an, wie man Dropshipping skaliert und in seinem Einkommensmix integriert. Empfehlung, wenn euch das interessiert: Konzentriert euch vorerst auf eure Kernkompetenzen und betrachtet Dropshipping als nice-to-have nebenbei, als Hobby oder Testballon. Ich schätze mal, vielen von euch geht es so wie mir:

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Für mich sind das böhmische Dörfer. Ich kann und muss unternehmerisch denken, wenn ich für meine Kunden arbeite, also ROI, CPC, CPO und so weiter bei jedem Konzept im Hinterkopf haben und beachten. Aber selber bin ich kein Unternehmer. Texten, Planning, alles kein Thema. Aber Dropshipping? Hä? Wat? Nichts für mich, bin ich nicht der Typ für. Dabei hätte ich die besten Voraussetzungen dafür. Warum? Gleich. Zuerst:

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Nischenmärkte!

Ist ja nun echt kein Geheimnis: Ohne USP oder Spezialisierung in Nischenmärkten hat man unternehmerisch verloren, ganz gleich ob online oder offline. Das gilt natürlich auch beim Dropshipping. Oder was wollt ihr in eurem Webshop anbieten, das nicht auch zigtausend andere Webshops anbieten? Service, Qualität und Lieferzeiten – da hat man beim Dropshipping kaum bis keinen Einfluss drauf. Warum also dann ausgerechnet in eurem Webshop einkaufen? Klar, mit klugem Marketing und kreativer Werbung könnt ihr euch ein wenig von der Konkurrenz differenzieren. Aber nur marginal. Was jetzt? Wie kann Dropshipping für digitale Nomaden dennoch erfolgversprechend sein?

Einen Webshop aufsetzen (easy), Dropshipping einrichten (eventuell mit Hilfe) und euch die Vorteile des digitalen Nomadentums zu Nutze machen:

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Ihr seid Trend- und Product-Scouts!

Wenn ihr unterwegs seid, werdet ihr viele Aha- und Oho-Erlebnisse haben. Sei es durch Begegnungen mit anderen digitalen Nomaden, Expats oder Locals. Ihr lernt Produkte kennen, die ihr sonst eher nie gefunden hättet. Produkte, die in Deutschland so gut wie unbekannt sind, die teilweise nur schwer oder zu sehr hohen Preisen erhältlich sind. Und das sind Produkte, die entweder genial oder schlichtweg einzigartig sind. Damit könnt ihr euren Webshop dann befüllen – schließlich hat das sonst fast niemand auf dem Schirm oder im Angebot, man kennt das nicht.

Viele Dinge in meinen Rucksäcken sind beispielsweise nur deshalb dort, weil ich auf Reisen eher zufällig auf sie gestoßen bin – in Moments of Truth. Bestimmt kennt ihr solche Momente, wenn ihr mal im Urlaub etwas bei jemand anderem gesehen habt und euch dachtet: Geil, das brauche ich für meinen nächsten Urlaub! Oder ihr findet in einem kleinen Geschäft oder auf einem Markt etwas, von dem ihr euch denkt: Das brauche ich für zuhause! Hier liegt eure Chance. Ihr seid schließlich permanent auf der Welt unterwegs und werdet viel entdecken. „Wovon redet der Typ da?“ werdet ihr euch vielleicht jetzt fragen. Drei Beispiele, die mir unterwegs begegnet sind und mit denen man vielleicht einen riesigen Nischenmarkt bedienen könnte, weil es sonst keiner macht…

Mücken, was sonst?

Sandflies, Seaflies, Bettwanzen… Ich glaube, es war auf Koh Phangan in Thailand, wo ich mal Urlaub gemacht habe. Abends traf ich in einer Beach Bar zwei ältere Männer. Und der eine sah fürchterlich aus – zerstochen bis fast zur Unkenntlichkeit. Aber lächelte und sagte mir, das alles okay wäre, sein Kumpel kümmere sich jeden Morgen um seine 254 Stiche (sie haben sie gezählt). Sie bemerkten meinen erstaunten Blick und zückten ein kleines Gerät aus der Hosentasche.

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Bite Away ist ein optisch-mechanisches Gerät für die Behandlung von Insektenstichen. Es wirkt sofort und dauerhaft gegen Juckreiz, Schmerz und Schwellung. Funktioniert allein mit konzentrierter Wärme, batteriebetrieben. Zudem ist es dermatologisch getestet und ist unter anderem bei der DLRG und der Wasserwacht im Einsatz. Das Ding funktioniert! Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen – großartig! Auf den Stich legen, Knopf drücken, es wird etwas warm, so lange so halten, bis es piept. Fertig. Man hat es mir erklärt, wieso und warum, irgendwas mit Enzymen oder Proteinen oder so, die durch die Wärme abgetötet werden, also das Zeugs, das den Juckreiz verursacht. Habs vergessen.

Aber ich erinnerte mich an meinen Vater, der, wenn ich als Kind irgendwelche Stiche oder Bisse hatte, mit der Flamme seines Feuerzeugs ganz nah an die betroffene Stelle ging. Das hatten ihm mal, als er in Afrika wohnte, Ovambos gezeigt. Gleiches Prinzip. Egal, ich schweife ab. Bite Away gibts bei Amazon oder in Apotheken, aber nur auf Bestellung – die machen keine Werbung dafür und Apotheken reichen beim Thema Mücken-Prophylaxe und -Behandlung lieber irgendwelche teuren Mittelchen über den Tresen. Ich bevorzuge ja lieber Yellow Oil, aber Bite Away ist einfach ein tolles Produkt, besonders für Familien mit Kindern. Keine Chemie, keine Öle oder Salben.

Ist doch nur was für den Urlaub? Mitnichten! Der nächste Sommer kommt auch in Deutschland, und mit ihm die Mücken…

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So, und nun? Taschenrechner! Das gibt es online bei Amazon ab 30 Euro. Bei Alibaba oder Aliexpress schon ab zehn Euro… Nette Marge für Dropshipping.

Gilt auch für Mücken-Einweg-Armbänder: 30 Tage kompletter Mückenschutz am ganzen Körper. Gibt es auch als Fußgelenkband, Basecap oder Halstuch. Wirkt mit ätherischen Ölen.

Hat mir ein Bekannter mal geschenkt, als er wieder nach Deutschland musste. Klasse Dinger. Taschenrechner: Verkaufspreis in Deutschland über Amazon ab sechs oder sieben Euro. Und zwischen 15 und 35 Cent für Einweg und 50 bis 80 Cent für Mehrweg bei Alibaba. Vergleicht das mal mit dem Preis einer Flasche Autan…

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Sand, überall nur Sand!

Okay, auch mehr etwas für den Urlaubsmarkt, aber immerhin: die Quicksand Mat. Immer lustig zu beobachten, selten lustig, es selber erfahren zu müssen. Am Strand liegen, ins Wasser gehen, planschen, schwimmen und zurück auf das Handtuch. Und nach fünf Minuten aussehen wie ein paniertes Schnitzel. Kennt man. Da kann man das Strandtuch noch so oft ausschütteln, bringt nix. Schnitzel. Und man bringt den halben Strand mit ins Zimmer. Die Quicksandmat ist neu. Irgendeine neuartige Webtechnologie (von Weben, nicht Internet!). Da rieselt sämtlicher Sand durch die Maschen – die Oberfläche bleibt frei von Sand. Die Leute, die so eine Matte neben mir hatten, sahen nicht paniert aus, nur gut geröstet – hatten vergessen, sich einzucremen. Taschenrechner: Beim Onlineshop des Originals kosten die bis zu 130 australische Dollar. Bei Aliexpress: ab 13 Euro…

Coole Sache!

Okay, noch eins zum Thema Urlaub, ist eigentlich aber auch für Deutschland das ganze Jahr über interessant: Cooling Towels. Gerade jetzt, wo ich dies hier schreibe, habe ich ein Halstuch um. Es sind aktuell 37 Grad. Schwitze ich? Nein. Macht mir die Hitze zu schaffen? Nö. Cooling Towels sind aus einer speziellen Mikrofaser. Man tränkt sie komplett in Wasser, kann auch warmes Wasser sein, macht keinen Unterschied. Dann wringt man sie kräftig und schüttelt sie heftig durch die Luft, lässt sie in der Luft knallen. Nur kurz. Aber dann sind diese Towels auf 15 Grad runtergekühlt – in Sekundenschnelle. Und das für etwa zwei Stunden. Dann wiederholt man einfach die Prozedur. Der Effekt: Legt man sich ein Towel um den Hals oder benutzt es als Kopftuch, wird dadurch der gesamte Körper runtergekühlt. Kein Scheiß, das ist sehr angenehm. Heißen auch Magic Towels. Entdeckt habe ich die, als ein Schweizer in meinem Ressort auf Koh Chang mit so einem Ding auf dem Kopf eincheckte. Er hat es mir erklärt, ich habe es nicht geglaubt, er hat es mir demonstriert, ich war sprachlos.

Zu der Zeit gab es die Dinger in Deutschland nur in ausgewählten Sport-Shops. Aber zu Preisen um die 25 bis 40 Euro. Mittlerweile bei Amazon schon ab fünf bis sechs Euro. Einkaufspreis bei Aliexpress: ab 25 Cent. Marge, Marge, Marge… Cooling Towels sind nicht nur was für Urlaube in Tropengebieten. Sport, Fitness, Gartenarbeit in Deutschland, weiß der Geier.

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Egal. Aber nicht ganz

Das waren jetzt ein paar Beispiele, die mir begegnet sind. Produkte, die ich so in und aus Deutschland nicht kannte, über die ich auf Reisen eher zufällig gestolpert bin. Habe mal aus Interesse im deutschen Fachhandel danach gefragt – die Mitarbeiter wussten gar nicht, dass sie so etwas in ihrem Regal hatten… Gibt noch eine Reihe mehr, aber das wäre dann hier des Guten zu viel. Ob ihr damit Dropshipping machen oder die Dinger einfach nur für euch selbst nutzen wollt – eure Sache. Was ich nur sagen will: Wenn euch gesagt wird „Mach Dropshipping“, bedenkt nicht nur das Rechtliche, das Technische, das Organisatorische, den Aufwand in Relation zum Ertrag und so. Sucht euch eher spezielle Produkte aus. Nischen, Unique-Selling-Points. Produkte, die nicht jeder anbietet. Mit dem 76.891 Webshop für Handy-Zubehör verschwendet ihr nur Zeit. Und solch spezielle, neuartige, innovative Produkte werdet ihr finden, wenn ihr unterwegs seid. Viele digitale Nomaden sind ziemlich stolz auf ihre Sachen und zeigen die gerne her. Wo sie sie gefunden haben, warum die so cool sind und so weiter.

Augen auf!

Ich habe es erwähnt, als digitaler Nomade kann man sich gut und gerne als Trend-Scout betrachten. Wenn in Südostasien oder in Südamerika irgendwas der heißeste Scheiß auf Erden ist, oder völlig normal, dann ist das so. Das heißt nicht automatisch, dass jeder in Deutschland das kennt. Oftmals dauert es sehr lange, bis etwas nach Europa schwappt. Ihr seid also ganz weit vorne – und das ist gut für Dropshipping, denn ihr habt wenig bis kaum Konkurrenz. Ja, die oben beschriebenen Produkte gibt es auch bei Amazon. Doch wer kennt die Produkte? Wenn ihr auf euren Webshop gutes Marketing einsetzt, gutes SEO macht, eventuell Paid Ads in Social Media habt, selber ordentlich für Buzz sorgt, kann es mit Dropshipping was werden. Solange bis ihr Konkurrenz kriegt – Nachahmer, dann wird der Markt dünner. Aber dann seid ihr ja auch schon weiter und entdeckt die nächsten tolle Dinge. Ihr könntet immer eine Nasenlänge voraus sein. Wenn ihr beim Reisen die Augen offen haltet.

Cheers, Rob

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Du hast Lust, mehr über das Leben als digitaler Nomade zu erfahren? Kein Problem, bei Rob’n’Roll around the World liest du mehr!

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