Digitaler Euro: Deutsche Banken sehen trotz Libra keinen Bedarf

Die deutschen Banken wollen mit der Einführung einer europäischen digitalen Währung noch warten. Laut einer Analyse des Zusammenschlusses der deutschen Bankenverbände (DK) gibt es noch zu viele Unsicherheiten, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Aktuell bestehe außerdem keine Notwendigkeit, digitales Notenbankgeld einzuführen.
Die Gefahren für die Finanzstabilität und mögliche Einschränkungen im Kreditangebot der Banken und Sparkassen seien nicht ausreichend erforscht, heißt es demnach in der Studie. Angesichts der Tatsache, dass viele Menschen immer noch vor allem Bargeld nutzen, würde ein digitaler Euro auch keinen bedeutenden Mehrwert bieten.
Die von Facebook geplante Digitalwährung Libra hatte die Diskussion um eine europäische Digitalwährung in den letzten Monaten befeuert. Europäische Regierungen stehen den Plänen von Facebook kritisch gegenüber und diskutieren über die richtige Reaktion.
Während Frankreich im Dezember angekündigt hatte, in diesem Jahr eine eigene Digitalwährung testen zu wollen und Studien zu einer europäischen Digitalwährung zu unterstützen, begegnen die deutschen Banken solchen Ideen eher mit Zurückhaltung.
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte im Januar bereits gegenüber dem Handelsblatt gesagt, er halte nichts von einer eigenen Digitalwährung. Die europäischen Staaten sollten den Plänen von Facebook seiner Meinung nach stattdessen mit Regulierung und Kontrolle begegnen.
Die aktuelle Studie der deutschen Bankenverbände schließt digitales Zentralbankgeld allerdings nicht grundsätzlich aus. Europa befinde sich in einem internationalen Wettbewerb und in Zukunft könnte das digitale Zentralbankgeld eine bedeutsame Rolle einnehmen, heißt es laut Reuters in der Studie.
- Der Bundesbank-Chef hält nichts von einem digitalen Euro
- Digitalwährung: So könnte eine Kryptowährung der EZB aussehen
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team