Walmart ergreift rechtliche Schritte nach Fake-News-Veröffentlichung
Die Falschmeldungen, die den Litecoin-Preis innerhalb weniger Stunden einmal zum Mond und wieder zurück beförderten, könnten sich als schwerwiegender erweisen, als zuerst zu vermuten war – denn schließlich war nicht nur die Kryptowelt von den Auswirkungen betroffen. Und im Gegensatz zum Kryptomarkt ist der Aktienmarkt sehr genau reguliert.
Berichten zufolge leitete Walmart bereits eine Untersuchung bezüglich der Fake News ein. Diese hatten sich über den Nachrichtenverteiler Globe Newswire verbreitet und behauptet, dass das Unternehmen eine Partnerschaft mit der Litecoin Foundation eingegangen sei, um die Kryptowährung zu akzeptieren. Diese Nachricht hat die Finanzmärkte den Atem anhalten lassen.
Globe Newswire will zuständige Behörden unterstützen
Zusätzlich zu den Maßnahmen von Walmart erklärte auch Globe Newswire in einer E-Mail mit den zuständigen Behörden zusammen arbeiten zu wollen, um den Fall zu untersuchen: „Wir werden mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten, um eine vollständige Untersuchung zu beantragen – und zu erleichtern, einschließlich jeglicher krimineller Aktivitäten im Zusammenhang mit dieser Angelegenheit.“
Wie Fake News die Märkte beeinflussen können – und warum das Wertpapierbetrug ist
In Zeiten von Krypto-Twitter ist es durchaus üblich, dass sich Kurse rund um die verschiedensten Gerüchte verändern können – und zwar ohne dass weitere Untersuchungen durchgeführt werden.
Das liegt in der Natur des volatilen und beeinflussbaren Kryptomarktes und so ist es nur wenig verwunderlich, dass dieser Mangel an Regulierungen auch ausgenutzt wird. Diese Manipulationen reichen in der Regel bis hin zu massiven Pump-and-Dump-Operationen.
Führt aber jemand eine Fake-News-Aktion durch, die sich möglicherweise auch auf den Aktienmarkt auswirkt, können sich die Dinge drastisch ändern – denn der Aktienmarkt ist stark reguliert. Walmart Inc. ist ein börsennotiertes Unternehmen. Eine potenzielle Partnerschaft mit Litecoin könnte die Fundamentaldaten und auch die Risikobewertung des Unternehmens erheblich beeinflussen.
Man kann davon ausgehen, dass der Troll darauf abzielte, den Kurs von LTC in die Höhe zu treiben. Aber ist es möglich, zu beweisen, dass sich seine Fake News auch auf die Aktienkurse von Walmart ausgewirkt haben könnten?
Dazu sollte man einen Blick in den Securities Act von 1933 und den Securities Exchange Act von 1934 werfen:
Eine Person macht sich des Wertpapierbetrugs schuldig, wenn sie vorsätzlich betrügerische Praktiken anwendet, um die Finanzmärkte zu manipulieren oder Anleger dazu zu bringen, auf der Grundlage irreführender oder falscher Informationen finanzielle Anlageentscheidungen zu treffen.
Falsche Angaben Dritter gelten als eine Form des Wertpapierbetrugs. Und die Strafen sind hier nicht ohne: In den USA können Verurteilungen auf Bundesebene zu einer fünfjährigen Haftstrafe pro Delikt und Geldstrafen von bis zu fünf Millionen US-Dollar führen.
Unbekannter treibt LTC-Preis in die Höhe
Aber wie konnte es denn überhaupt zur Veröffentlichung einer Falschmeldung von solchem Ausmaß kommen? Einer offiziellen Version zufolge gab sich eine unbekannte Person als Mitarbeiter von Walmart aus und leitete die Nachricht an Globe Newswire weiter. Natürlich verbreitete sich die Mitteilung rasant im World Wide Web.
Die Nachricht über eine potenzielle Partnerschaft hatte nur geringe Auswirkungen auf den Preis der Walmart-Aktien. Der LTC-Preis schoss allerdings in die Höhe – um dann mit der gleichen Intensität wieder abzustürzen.
Bislang haben weder Walmart noch Globe Newswire bekannt gegeben, welche Maßnahmen sie zu ergreifen planen. Eines steht jedoch fest: Jemand hat mit diesen Fake News viel Geld verdient und den Anlegern erheblichen Schaden zugefügt.