Der Bericht des VDA erschien Anfang November und zeigt, dass die Infrastruktur für Elektromobilität – also Ladesäulen – beschleunigt ausgebaut wird. Allerdings zeigen sich große Unterschiede zwischen den Gemeinden.
Diese Regionen sind im Verhältnis besser ausgebaut
Es gibt einige Städte, die E-Autobesitzern eine bessere Infrastruktur bieten. Emden liegt im E-Auto-Ladepunkt-Verhältnis auf Platz eins. Gerade einmal 4,5 E-Pkw müssen sich hier einen öffentlichen Ladeplatz teilen. In Heilbronn und im Landkreis Oder-Spree kommen 4,7 E-Autos auf einen öffentlichen Ladepunkt. Auf Bundesland-Ebene betrachtet ist Sachsen auf Platz eins, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Hier muss aber beachtet werden, dass es strukturelle Unterschiede gibt. Der E-Auto-Bestand ist in den neuen Bundesländern vergleichsweise niedriger.
Um diese Zahlen ins Verhältnis zu setzen: In Deutschland gibt es laut der Bundesnetzagentur 142.793 öffentlich zugängliche Ladepunkte für E-Autos. Davon sind 30.048 Schnellladepunkte (Stand: 1. Juli 2024). Im Schnitt teilen sich 17 E-Autos auf einen öffentlichen Ladepunkt. Im Vergleich dazu teilten sich Anfang 2023 etwa 23 E-Autos einen Ladepunkt. Schnellladepunkte verzeichneten insgesamt eine Jahreszuwachsrate von 62 Prozent. Normalladepunkte liegen hier bei 43 Prozent.
Trotz höherem Tempo immer noch Nachholbedarf
Die VDA-Auswertung zeigt jedoch nicht nur positive Zuwachsraten. So gibt es in gut einem Drittel (35 Prozent) der 1.0752 Gemeinden immer noch keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt. Der VDA schreibt weiter: „Knapp drei Viertel aller Gemeinden (73 Prozent) haben noch keinen öffentlichen Schnellladepunkt installiert.“ Aber auch hier muss man die Relation betrachten: „Beim letzten VDA-E-Ladenetzranking (Stand 01. Juli 2023) gab es in fast jeder zweiten Gemeinde in Deutschland keinen öffentlichen Ladepunkt und in acht von zehn Gemeinden keinen öffentlichen Schnellladepunkt“, schreibt der VDA.
Laut der VDA-Präsidentin Hildegard Müller gilt trotz des gesteigerten Ausbautempos in vielen Gemeinden noch Nachholbedarf. Außerdem reiche es nicht aus, einfach Ladesäulen zu platzieren. Müller ergänzt, dass auch der Ausbau und die Erneuerung des Stromnetzes weiter vorangetrieben werden müssten, um diese Entwicklung zeitgerecht stemmen zu können. Die Präsidentin sieht hier dringenden Handlungsbedarf für Politik, Bundesnetzagentur und Energiewirtschaft.