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E-Learning: Ohne diese Fähigkeit wird es nicht klappen

E-Learning galt lange Zeit als Zukunft des Lernens. Jedoch sind die Anforderungen an Lernende hierbei ungleich höher. Ein Bildungsexperte verrät, auf welche Fähigkeit es besonders ankommt.

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E-Learning: Selbstlernkompetenz besonders wichtig. (Foto: Shutterstock)

E-Learning-Plattformen feiern ihre große Stunde. Seit Corona und dem damit zusammenhängenden Kontaktverbot suchen Interessierte derzeit nach neuen Möglichkeiten, zu lernen – sowohl Erwachsene als auch Kinder. Dass Unterricht jedoch nicht gleich Unterricht ist, erklärt André Niedostadek im Gespräch mit t3n. Er hält eine Professur für Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht an der Hochschule Harz in Halberstadt inne und weiß, dass beim Lernen die persönliche Ebene eine bedeutende Rolle spielt. „Das Lernen auf Distanz kennt unterschiedlichste Spielarten“, erklärt der Experte. „Manchmal gibt es da noch eine Art von direktem Draht zwischen Lernenden und Lehrenden, etwa mittels Videokonferenz. Wenn aber beispielsweise vorproduzierte Videos zum Einsatz kommen – also quasi Inhalte aus der Konserve –, fehlt der unmittelbare Kontakt.“ Ein Problem, so Niedostadek, dass sich nur über eine besondere Fähigkeit auffangen ließe.

E-Learning: Selbstlernkompetenz besonders wichtig

e-learning-plattformen

Ist E-Learning die Zukunft des Lernens? (Foto: Shutterstock)

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Immer wieder wichtig seien Lernmotivation, Lernorganisation und auch die Lernkontrolle. „Das ändert sich auch beim Lernen auf Distanz erst einmal nicht“, so der Hochschulprofessor. „Weil diese Form des Lernens den Lernenden jedoch persönlich ganz anders fordert, wird eine Fähigkeit erst richtig bedeutsam.“ Der Experte spricht von der sogenannten Selbstlernkompetenz. Dahinter verbirgt sich das Können, unter Berücksichtigung der eigenen Stärken und Schwächen selbstbestimmtes Lernen zu initiieren und zu organisieren. Es geht speziell darum, sich selbst zu motivieren, sich unterschiedlicher Lehrmethoden und ihrer Wirkung bewusst zu sein und sich selbst und das Lernverhalten stets zu überprüfen und zu vergleichen. Man könnte auch sagen, dass das, was sonst im besten Fall der Lehrende übernimmt, nämlich den Schüler anzuleiten, müssen Lernende jetzt selbst können. „Vor allem Lernroutinen sind wichtig“, betont André Niedostadek.

In Sachen beruflicher Weiterbildung spricht er E-Learning-Plattformen einen gesicherten Stellenwert zu. „Es ist noch gar nicht so lange her, da sah man das E-Learning als die Zukunftsvision an“, er und meint, das würde teilweise heute noch behauptet. Aktuell seien Experten sich jedoch einig, dass sich entsprechende Angebote und klassische Weiterbildungsansätze ergänzen müssen. Aufgrund der fehlenden Selbstlernkompetenz vieler Menschen sieht er nicht wenige Ansätze kritisch. „Zeit- und ortsunabhängig zu lernen ist ja gut und schön“, ordnet André Niedostadek ein, „aber was bringt es, wenn es an den entsprechenden Selbstlernkompetenzen fehlt?“ Da verpuffe jedes Engagement. Vor allem Geschäftsmodelle, die auf vorproduzierte Lehrvideos setzen, sind somit nur begrenzt für Nutzerinnen und Nutzer geeignet, um sich weiterzubilden. „Auch das Lernen muss man lernen – im digitalen Umfeld erst recht“, so Niedostadek.

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Dass E-Learning im beruflichen Kontext weiter wichtig sein wird, erklärt der Hochschulprofessor jedoch auch anhand der ökonomischen Interessen vieler Unternehmen. Das Angebot vieler Plattformen ist schlichtweg günstiger als der Unterricht von Angesicht zu Angesicht. „Hier tut sich aber eine Falle auf“, so der Experte. „Die vermeintliche Kostenersparnis ist zu kurz gedacht, wenn letztlich der Transfer in die Praxis nicht gelingt.“ Weiterbildungsbeauftragte sollten sich auch hinsichtlich der Funktionen vieler E-Learning-Plattformen fragen, was eigentlich konkret im Fokus steht: Das Angebot oder der Nutzen für die Anwender? Wobei er eindringlich zu verstehen gibt, dass es eigentlich kein Entweder-oder, sondern nur ein Und geben dürfe. Nach der Coronakrise wird das Lernen in der persönlichen Begegnung sicher wieder zunehmen. Und E-Learning wird sich auch weiterentwickeln. „Bestenfalls greift beides ineinander“, erklärt André Niedostadek.

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Weiterbildung: Die Udacity-App ist eine kostenlose Online-Akademie für iOS und Android. Zusammen mit Partnern wie Google und Salesforce werden Kurse entwickelt, die klassische Bildung mit technischen Berufsfähigkeiten verbinden sollen. (Grafik: t3n / dunnnk)

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