E-Scooter: Tier Mobility kassiert 250 Millionen in Series C
Eine beachtliche Summe fließt in das E-Scooter-Startup Tier Mobility: Insgesamt 250 Millionen US-Dollar hat das erst 2018 gegründete Startup in einer Series-C-Finanzierungsrunde eingesammelt. Als Lead-Investor eingestiegen ist der japanische Tech-Konzern Softbank mit seinem Vision Fund 2. Auch die Bestandsinvestoren, allen voran Mubadala Capital, stocken ihre Beteiligung auf. Das frische Kapital könnte der jungen Mikro-Mobility-Firma den entscheidenden Vorteil gegenüber Konkurrenten verschaffen – Softbank ist als Investor allerdings nicht unumstritten.
Insgesamt 60.000 E-Scooter in über 80 Städten hat Tier Mobility in den vergangenen zwei Jahren schon auf die Straße gebracht. Mit dem Kapital aus der Series C soll das Wachstum des Mobility-Startups weiter vorangetrieben und vor allem die Abdeckung weiterer Städte in Europa ermöglicht werden. Auch neue Ladestationen sollen installiert werden. Laut des Unternehmens wirtschaftete Tier zuletzt bereits profitabel. Der Gründer von Tier, Lawrence Leuschner, gibt an: „Nachdem wir mit unseren E-Scootern bereits profitabel sind, haben wir die Grundlagen geschaffen, um den Weg zu einer nahtlosen und nachhaltigen Mobilität zu weisen und anzuführen.“
Über die Bewertung wird spekuliert
Über die Unternehmensbewertung möchte Tier keine Angaben machen. In Branchenkreisen wird lediglich spekuliert. Das Branchenportal deutsche-startups.de geht von rund 700 Millionen Euro aus, das Manager Magazin kommt aufgrund von Angaben der Financial Times rechnerisch auf 850 Millionen Euro.
Softbanks Vision Fund 2, von dem Tier einen Großteil seiner Series C erhalten hat, soll insgesamt ein Volumen von 108 Milliarden Dollar haben. Mit seinem ersten Mega-Fonds hatte der Softbank-CEO Masayoshi Son immense Summen unter anderem in den Fahrdienstleister Uber, das Co-Working-Startup Wework und die Berliner Jungunternehmen Getyourguide und Auto1 investiert. Allerdings genießt Softbank für seine Investmentstrategie einen eher zweifelhaften Ruf.
Softbank gilt als umstritten
Der japanische Investor pumpt nämlich zum Teil immense Summen in seine Portfolio-Unternehmen, nicht selten kann man den Unternehmen dann allerdings bei einem tiefen Fall zusehen. Das wohl bekannteste Beispiel dafür dürfte Co-Working-Startup Wework sein, dessen geplatzter Börsengang im vergangenen Jahr für einiges an Aufsehen sorgte. Zuletzt hatte sich Softbank mit seinen Beteiligungen eher aus Europa zurückgezogen. Das Investment in Tier könnte jetzt eine erneute Wende der Softbank-Strategie markieren.