Das Fahren mit Anhängern und Wohnwagen ist zwar nicht nur in Europa gängig. Auch in den USA werden angehängte Lasten gezogen. Dort allerdings verwenden diejenigen, die regelmäßig Anhängelasten bewegen wollen, dedizierte Zugmaschinen, wie den Bestseller Ford F 150, und nicht Autos der Kompaktklasse, wie hierzulande üblich.
Anhängelasten an Elektro-Autos noch unüblich
So erklärt sich, dass der SUV Tesla X das erste Elektrofahrzeug überhaupt mit Anhängelast war. Die beträgt indes auch starke 2,25 Tonnen. Für das Model 3 hat Tesla seit August 2019 eine Anhängerkupplung im Programm. Die ist für eine maximale Zuglast von 910 Kilogramm ausgelegt, kostet rund 1.100 Euro und muss bei der Bestellung des Model 3 mitgeordert werden. Eine nachträgliche Installation ist nicht möglich.
Der Vollständigkeit halber sei noch der E-SUV Audi E-tron erwähnt, der 1,8 Tonnen Anhängelast bietet, sowie der Jaguar I-Pace mit 750 Kilogramm. Ebenfalls offiziell ziehen dürfen die Renaults Zoe (750 Kg) und Twizy (180 Kg) und der elektrische Kastenwagen Nissan e-NV200 (460 Kg).
Die Zurückhaltung der Hersteller bei der Ausweisung von Anhängelasten hat auch mit deren Auswirkungen auf Akku und Motor zu tun. Zum einen reagieren Elektromotoren und die sie antreibenden Akkus ungünstig auf dauerhafte Spitzenbelastungen, wie sie bei hohen Anhängelasten schnell auftreten können. Zum anderen reduziert das Ziehen schwerer Lasten die Reichweite enorm, vor allem aber auf eine schwer zu kalkulierende Weise.
Polestar 2 soll 1.500 Kilogramm ziehen
Für den Polestar 2 kündigt der Hersteller nun eine gebremste Anhängelast (Anhänger mit eigener Bremsanlage) von 1,5 Tonnen an. Damit avanciert das Fahrzeug zum Elektro-Auto mit der höchsten Anhängelast der Kompaktklasse und kann so schon größere Wohnwagen im Bereich von um die sechs Meter Länge ziehen. Die Anhängerkupplung wird elektrisch klappbar sein und kann zu einem Aufpreis von 1.100 Euro mit dem Fahrzeug bestellt werden.
Dachlast und Ladevolumen
Zusätzlich zur Anhängelast garantiert Polestar eine Dachlast von 75 Kilogramm, was zum Transport von zwei bis drei E-Bikes oder vier bis fünf normalen Fahrrädern reicht. Entsprechendes Zubehör soll rechtzeitig zum Marktstart des Polestar 2 verfügbar sein.
Im Übrigen stellt der Polestar 2 ein Ladevolumen von 440 Litern zur Verfügung. Dabei liefert der hintere Kofferraum 405 Liter. Ein zusätzlicher Laderaum in der Front bietet weitere 35 Liter.
Das sind die sonstigen technischen Daten des Polestar 2
Der Polestar 2 kostet zum Start in der limitierten „Launch Edition“ in Deutschland ab 58.800 Euro. Reservieren können Interessenten das Fahrzeug für eine Anzahlung von 1.000 Euro. Polestar verspricht, Bestellungen bis zum Jahresende für die finale Auftragserteilung Anfang nächsten Jahres und eine schnellere Lieferung ab Juni 2020 vorrangig zu behandeln.
In der „Launch Edition“ verfügt der Polestar 2 über einen Elektro-Allradantrieb mit 408 PS (300 KW). Eine im Fahrzeugboden untergebrachte 78-Kilowattstunden-Batterie soll eine Reichweite von 500 WLTP-Kilometern ermöglichen. Später soll es eine Grundversion des Polestar 2 mit weniger Leistung und kleinerer Batterie ab 39.900 Euro geben.
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