„Kleine“ Games, großer Einfluss: So profitieren Branchengrößen wie EA von Indie-Studios
Electronic Arts (EA) ist einer der größten Spieleentwickler der Welt und bekannt für Blockbuster wie „Battlefield“ oder „Fifa“. Doch neben den großen, sogenannten AAA-Titeln unterstützt der Konzern unter dem Label „EA Originals“ auch die Entwicklung von Nischen-Spielen. Das Programm gehorcht dabei ganz eigenen Gesetzen – und hat damit Erfolg.
„Maßgeschneiderter“ Rahmen für Indie-Entwickler
Das Online-Magazin Gamesbeat hat sich näher mit der Abteilung von EA-Orginals-Chef Rob Letts beschäftigt. Der beschreibt seine Aufgabe so: „Unsere Mission mit EA Originals ist es, erfolgreiche Partnerschaften mit den besten und mutigsten unabhängigen Studio-Talenten auf der ganzen Welt zu finden, zu kultivieren und zu pflegen – egal, ob groß oder klein.“ Man wolle ein Streben unabhängiger Studios erreichen, mit EA Originals in Verbindung gebracht zu werden. „Wir demonstrieren EAs Führungsposition im unabhängigen Spiele-Publishing, indem wir einen maßgeschneiderten Rahmen schaffen, um ihre Spiele erfolgreich auf den Markt zu bringen“, verkündet Letts stolz.
Studios bestätigen: Freie Hand in kreativen Fragen
Sein Rezept: den Studios volle Gestaltungsfreiheit lassen. „Wir glauben, nur auf diese Weise ihre beste Arbeit zu bekommen, und zwar so sehr, dass wir es schriftlich festhalten“, erklärt er. Der Manager weiter: „Sie machen etwas Mutiges, Frisches und Innovatives, und wir wollen diesem Prozess nicht im Wege stehen.“ Der Erfolg gibt ihm recht: Das Indie-Projekt „It Takes Two“ hat sich seit der Veröffentlichung im März über zwei Millionen Mal verkauft. Dessen schwedische Entwicklerschmiede Hazelight Studios bestätigt, EA mische sich „null“ in die kreative Arbeit ein. Auf der anderen Seite biete die Originals-Abteilung 100 Prozent Unterstützung. „Wir haben eine super gute Beziehung“, freut sich Hazelight-Gründer Josef Faris.
EA hilft mit Tools und Infrastruktur
Ein anderes Erfolgsprojekt stellt „Knockout City“ der Velan Studios dar. Die New Yorker entwickelten das Dodgeball-Spiel 18 Monate lang, bevor sie mit EA zusammenkamen. Ihr Chef, Karthik Bala, berichtet: „Sie haben uns Feedback zu den Builds des Spiels gegeben, wenn wir sie darum gebeten haben.“ Außerdem habe man das Benutzertestverfahren des Konzerns und das EA-ID-Account-System nutzen können. Das Ergebnis: Velan konnte öffentliche und private Betas durchführen und von vornherein Crossplay implementieren. „Um die Skalierung zu erreichen und weltweit auf so vielen Plattformen zu starten, brauchten wir die Unterstützung von EA“, sagt Bala. „Knockout City“ erreichte in rund einem Monat bereits fünf Millionen Spieler.