Eigentlich hatten sich Take-Two Interactive und Codemasters im November schon auf eine Übernahme geeinigt. Take-Two hatte umgerechnet rund eine Milliarde US-Dollar für den auf Rennspiele spezialisierten Game-Entwickler geboten. Dann grätschte EA aber offenbar mit einem deutlich höheren Angebot dazwischen. Und Codemasters griff zu.
Codemasters: EA sticht Take-Two aus
EA und Codemasters haben sich laut einer Mitteilung am Montag auf eine Übernahme geeinigt. EA wird in deren Rahmen umgerechnet knapp acht Dollar pro Codemasters-Aktie zahlen. Der angesichts der zuvor mit Take-Two erfolgten Verständigung über eine Übernahme doch etwas überraschende Deal hat damit ein Volumen von 1,2 Milliarden Dollar. Die Übernahme soll im ersten Quartal 2021 über die Bühne gehen.
Codemasters ließ wissen, dass sich das Board die verschiedenen Aspekte des EA-Angebots angeschaut habe und zu der Überzeugung gelangt sei, dass dies für die Aktieninhaber ein besseres Angebot sei als das von Take-Two. Welche anderen Aspekte neben dem finanziell besseren Angebot noch eine Rolle spielten, sagte Codemasters nicht.
EA stärkt Rennspielbereich
Für EA hat die Codemasters-Übernahme den Vorteil, dass der Spieleriese von der Erfahrung im Bereich Rennspiele profitieren könnte. Codemasters hat sich mit Racing-Games wie Formula One und der Dirt-Reihe einen Namen gemacht. Die entsprechenden Lizenzen holt sich EA mit der Übernahme jetzt ins Haus. EA besitzt schon die Lizenz für Need for Speed und entwickelt das Game Real Racing.
EA könnte mit einem Kauf von Codemasters den größten Deal der Firmengeschichte unter Dach und Fach bringen. Die milliardenschwere Übernahme ist zudem ein Zeichen der anhaltenden Konsolidierung im Gamingbereich, wie CNBC berichtet. Die Branche erlebt dank der Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie einen starken Nachfrageboom. Zuletzt hatte Microsoft angekündigt, Bethesda-Mutter Zenimax Media für 7,5 Milliarden Dollar kaufen zu wollen.
R.I.P. Codemasters – mit EA kann es ja nur noch bergab gehen.