Ecovacs: Staubsaugerroboter machen offenbar Fotos von eurer Wohnung – um ihre KI zu trainieren
Staubsaugroboter von Ecovacs sammeln nicht nur Staub, sondern auch sensible Daten in den Wohnungen ihrer Nutzer. Diese nutzt das Unternehmen dann wohl, um die KI-Modelle für die Roboter zu trainieren. Das geht auf einen Bericht von ABC News zurück.
Demnach sammeln die Roboter 2D- und 3D-Karten der Wohnung, Sprachaufzeichnungen über das Mikrofon und Fotos sowie Videos, welche mit den Kameras der Roboter aufgenommen werden. Laut Ecovacs stimmen Nutzer dem über die App des Unternehmens zu.
Allerdings wird nicht konkret erwähnt, welche Daten genau gesammelt werden und wozu diese verwendet werden. In der Datenschutzerklärung heißt es lediglich, dass diese zur „Verbesserung der Produktqualität“ verwendet werden.
In der App selbst gibt es den Hinweis, dass Nutzer auf „Details“ klicken sollen, um herauszufinden, wie die Daten verwendet werden. Allerdings gibt es an dieser Stelle keinen funktionierenden Link, berichtet ABC News.
Ein Pressesprecher von Ecovacs bestätigte später gegenüber ABC News, dass die Daten aus dem „Produktverbesserungsprogramm” zur Optimierung und Weiterentwicklung der KI-Modelle genutzt werden. Laut Ecovacs werden diese allerdings auf Maschinenebene anonymisiert, bevor sie auf den Server hochgeladen werden.
Staubsaugerroboter haben Sicherheitsprobleme
Dazu kommt noch, dass die Ecovacs-Roboter ernsthafte Sicherheitsprobleme haben. Redakteure von ABC News konnten sich aus der Ferne Zugriff auf die Roboter verschaffen und so auf die Daten zugreifen.
Nachdem sie das Gerät gehackt hatten, konnten sie den Besitzer durch die Kamera des Roboters sehen und heimlich Bilder von ihm machen. Dabei handelte es sich um einen Test, dem der Besitzer zugestimmt hat.
Australische Forscher machen es besser
Forscher am Australian Centre for Robotics haben derweil eine neue Technologie entwickelt, die die Erhebung sensibler Daten verhindern kann. Dabei werden die Bilder der Kamera bereits vor der Digitalisierung verschlüsselt, sodass sie für menschliche Augen unbrauchbar sind.
Der Roboter kann anhand dieser Bilder allerdings weiter seine Umgebung erkennen und navigieren. Noch ist die Technologie nicht marktreif. Die Forscher um Donald Dansereau sind aber zuversichtlich, dass sie in Zukunft von Tech-Unternehmen genutzt wird.