Effizienter lesen: Wissenschaftler entwickeln eine neue Methode
Das Lesen von Texten in einer neuen Sprache kann anfangs sehr herausfordernd sein, vor allem, weil unser Gehirn noch nicht an die Wörter und Buchstabenkombinationen dieser Sprache gewöhnt ist.
Unbekannte Wörter unterbrechen den Lesefluss, was das Verstehen erschwert. Um dieses Problem zu lösen, haben Forscher der Universität Köln und der Universität Würzburg eine neue Methode entwickelt.
Diese neue Technik soll Lernenden helfen, Sprachen schneller zu erlernen und Texte effizienter zu lesen. Durch das Training wird das Gehirn besser darauf vorbereitet, unbekannte Sprachmuster zu erkennen und zu verarbeiten.
So funktioniert die Methode
Die Trainingsmethode basiert auf dem Konzept der lexikalischen Kategorisierung, welches davon ausgeht, dass bestimmte Bereiche im Schläfenlappen des Gehirns wie Filter agieren. Diese Filter lassen bekannte Wörter passieren, während unbekannte Wörter hängen bleiben und einen Lesestopp auslösen. Dabei geht es vor allem um die äußere Form der Wörter.
Laut der Studie funktioniert das Training folgendermaßen: Die Teilnehmer müssen zwischen echten Wörtern und Nicht-Wörtern unterscheiden, indem sie möglichst schnell erkennen, ob das Wort echt oder nicht echt ist und dann einen Knopf drücken. Ein Beispiel hierfür ist das englische Wort „Path“ (Pfad), das als echtes Wort gilt, im Gegensatz zu „Poth“, einem Nicht-Wort.
Durch diese Übung werde der „Gehirnfilter“ trainiert, Wörter schneller und effizienter zu erkennen, was den Lesefluss in der neuen Sprache verbessert.
Methode schlägt schnell an
Nach nur drei Tagen des Trainings konnten signifikante Verbesserungen in der Leseleistung der Teilnehmer festgestellt werden. Zudem wurde maschinelles Lernen eingesetzt, um zu ermitteln, welche Teilnehmer von weiterem Training profitieren würden.
Dieser Ansatz zielt darauf ab, das Training so effizient wie möglich zu gestalten. Benjamin Gagl und sein Forschungsteam betonen, dass diese Methode nicht nur das schnelle Lesen fördert, sondern auch das Potenzial hat, bei der Behandlung von Lesestörungen wie Dyslexie zu helfen. Die Studie wurde im Journal Npj Science of Learning veröffentlicht.