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Einkaufen über Whatsapp: Salesforce investiert in Berliner Startup Charles

Schon vor zwei Jahren, als das Berliner Startup Charles gegründet wurde, galt Conversational Commerce als einer der Top-Trends der Branche. Jetzt konnten die Gründer mit Salesforce Ventures einen Partner als Investor gewinnen, der dem Startup internationales Renommee verschaffen könnte.

3 Min.
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Die Charles-Gründer Andreas Tussing (li.) und Artjem Weissbeck (Foto: Charles)

Die Gründer, die durch ein eigenes E-Commerce-Startup erkannt hatten, dass ein Einkaufserlebnis über Chat-Apps den digitalen Handel wieder weniger automatisiert und menschlicher machen könnte, können jetzt einen weiteren Erfolg verbuchen. Denn Charles hat es geschafft, eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 20 Millionen US-Dollar abzuschließen. Angeführt wurde die Runde von Salesforce Ventures. Doch auch Accel und HV Capital, die bereits die Seed-Runde des Unternehmens im Jahr 2021 anführten, beteiligen sich ebenfalls an der Finanzierungsrunde.

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Man wolle so zur führenden Conversational-Commerce-as-a-Service-Plattform werden, erklären die Gründer. Charles ist ein All-in-One-Betriebssystem, das alle aus dem E-Commerce bekannten Funktionen in Whatsapp und andere Chat-Apps integrieren will. Die Lösung ermöglicht Unternehmen einen hoch personalisierten Verkauf von Produkten, das Versenden von Newslettern und das Bearbeiten von Kundenanfragen via Chat mit tiefer Systemintegration. Mit der neuen Finanzierungsrunde plant Charles, in weitere europäische Kernmärkte sowie in das Enterprise-Segment zu expandieren.

Seit dem Start von Charles im Jahr 2020 stößt das Unternehmen auf Interesse bei Marken jeglicher Größe, die sich dem Conversational-Commerce-Trend anschließen wollen. Dass bereits heute mehr als 50 Prozent der Brasilianer Waren und Dienstleistungen über Whatsapp kaufen und Wechat alleine im vergangenen Jahr in China 400 Milliarden Dollar Umsatz über sogenannte Mini-Transaktionen generierte, ist – so glauben die beiden Gründer – als deutliches Anzeichen dafür zu werten, dass das Thema in den nächsten Jahren auch für Deutschland relevanter wird, wo bereits ein hoher Prozentsatz der Verbraucher Whatsapp nutzt.

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Conversational Commerce einer der großen Trends

Artjem Weissbeck und Andreas Tussing sammelten die ersten Erfahrungen zu dem Thema mit Hey-Charles, einer Whatsapp-basierten Kleidermarke (Weissbeck war davor schon mit der Marke Kapten & Son erfolgreich). Während die Kunden das nahtlose und persönliche Einkaufserlebnis sehr schätzten, konnten die beiden Gründer keine Software finden, die Service-, Verkaufs- und Newsletter-Funktionen für Chat-Apps unter einen Hut bringt. Ähnlich wie bei anderen Startups entstand das eigentliche Geschäftsmodell also aus dem Erkennen eines Mangels für das eigene Business heraus – und wurde dann zum eigentlichen Geschäft. Schon jetzt realisieren über 100 Kunden von Charles teilweise siebenstellige Whatsapp-Jahresumsätze und erzielen dabei nach Angaben von Charles 10 bis 40 Prozent ihres Umsatzes via Chat. Darüber hinaus erreichen Kunden über Whatsapp-Öffnungsraten in Newslettern von mehr als 90 Prozent und generieren achtmal mehr Umsatz pro Empfänger als über E-Mail. Gerade angesichts der steigendes Kaufzurückhaltung und des schwieriger werdenden Geschäfts wolle man damit einen schnell wachsenden, neuen Umsatzkanal für Unternehmen bieten.

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Artjem Weissbeck, Mitbegründer und Co-CEO von Charles, glaubt, dass man über die Konversation besser verkaufen kann – auch im Digitalen: „Große Messaging-Apps wie Whatsapp haben in Lateinamerika und Asien bewiesen, dass sich der Verkauf von Produkten, Marketing und Kundenservice an einem einzigen Ort vereinen lassen. Das ist etwas, das klassischer E-Commerce aufgrund der Zwangsehe zwischen Webshops und E-Mails nie geschafft hat.“ Nun würde Conversational auch Europa erobern, glaubt Weissbeck, ein Narrativ, das wir so oder ähnlich allerdings schon länger hören. Wäre schön, wenn Deutschland hier Erfolge feiert – und die Pandemie hat hier in der Tat vieles, was die Kundenkommunikation betrifft, verändert, gerade wenn es darum geht, neue Kund:innen zu gewinnen und bestehende Kund:innen an Bord zu halten.

Investment von Salesforce bringt internationales Renommee

Natürlich kommt es einer Art Ritterschlag gleich und könnte den Gründern internationales Aufsehen bescheren, wenn mit Salesforce Ventures eine der größten Plattformen im Online-Marketing und E-Commerce einsteigt. „Mit Salesforce Ventures haben wir den perfekten Partner gefunden, um in den kommenden Jahren unser riesiges Potenzial auszuschöpfen“, glaubt Andreas Tussing, Mitbegründer und Co-CEO von Charles, immerhin ehemaliger McKinsey-E-Commerce-Lead. Salesfoce Ventures schließlich verspricht sich davon eine Investition in eine neue Softwarekategorie und durch die besseren Kauferfahrungen auch häufigere Interaktionen mit Brands. Die Folge könnten höhere Umsätze und niedrigere Kundenakquisitionskosten sein, so Nowi Kallen, Managing Director bei Salesforce Ventures. „Die Kunden von Charles schwärmen von den riesigen Möglichkeiten und dem großartigen Service von Charles.“

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Gunar Gürgens

Vielleicht hätte man denen mal sagen sollen, dass sich der Erfolg im Rest der Welt nicht so ohne weiteres in Europa kopieren lässt. Vor allem nicht mit WhatsApp, Datenübertragung von wirklich sensiblen Daten in ein nicht sicheres Drittland und so…

Vielleicht sollten sie eher mit Threema zusammenarbeiten.

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