Sennheiser gilt als Qualitätshersteller vor allem für Kopfhörer und Mikrofone. Jetzt will der deutsche Soundspezialist mit seinem 3D-Soundsystem Ambeo auch das In-Car-Entertainment und die Kommunikation im Automotive-Bereich erobern. Dazu arbeitet Sennheiser mit dem kalifornischen Luxus-Automobilhersteller Karma Automotive zusammen. In dessen im Frühjahr vorgestellten 2020 Karma Revero GT, der auf dem legendären Fisker Karma basiert, präsentiert Sennheiser das Audiosystem der Öffentlichkeit.
Sennheiser-System: 3D-Klang ohne 3D-Audioquelle
Das Ambeo-Audiosystem verfügt laut Sennheiser über mehrere Lautsprecher auf zwei Hauptebenen. Dazu kommt ein Subwoofer. Auch die Kopfstützen des 2020 Karma Revero GT sind in das Lautsprecherkonzept mit eingebunden. Eine spezifische 3D-Audioquelle ist dem Hersteller zufolge für einen räumlichen Klang nicht notwendig. Stattdessen verwandele der integrierte Upmix-Algorithmus Stereomaterial in 3D-Audio, so Sennheiser. Audioquellen und Lautstärke steuert der Nutzer über eine Grafik-Oberfläche. Damit können etwa der Grad der Immersion und die eigene Position innerhalb des Klangraums eingestellt werden.
Sennheiser verspricht mit dem Ambeo-Audiosystem „kristallklare Audioübertragung bei Telefongesprächen im Auto“. Dafür soll die Beamforming-Technik sorgen, dank der die eingebauten Mikrofon-Arrays den Sprecher fokussieren. Wind-, Motor- oder Abrollgeräusche sollen dagegen gedämpft werden. Mitfahrer sollen sich wiederum entscheiden können, ob sie an dem Telefongespräch teilnehmen oder lieber ungestört Musik hören oder Filme schauen wollen.
Schwierige akustische Verhältnisse im Fahrzeug
„Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, das beste Audiosystem der Branche zu schaffen. Das von uns entwickelte System begeistert mit authentischem Raumklang, hoher Sprachverständlichkeit und einer Vielzahl von Personalisierungsmöglichkeiten“, sagte Co-CEO Andreas Sennheiser. Über zwei Jahre hat Sennheiser eigenen Angaben nach an der Entwicklung und Feinabstimmung der Technologie für den Automotive-Bereich gearbeitet. Man habe quasi bei Null anfangen müssen, hieß es bei dem Unternehmen. Die akustischen Verhältnisse in dem Fahrzeug seien komplex und schwierig.
Wann und zu welchem Preis das 3D-Audiosystem Ambeo auf den Markt kommt, hat Sennheiser noch nicht gesagt. Unklar ist auch, in welche anderen Fahrzeuge neben dem 2020 Karma Revero GT die Technologie eingebaut werden soll. An Karma lobte Sennheiser den Entwicklungsschwerpunkt auf Elektromobilität. „Mit Karma verbinden wir die Zukunft der Mobilität mit der Zukunft der Audiotechnik“, so Daniel Sennheiser, Co-CEO von Sennheiser.
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