Am Ende bremste der Vollstromer Honda E sowohl die starke Elektro-Konkurrenz aus VW ID-3 und Polestar 2 wie auch die Verbrenner VW Golf und BMW Alpina B3 aus und sicherte sich damit den Gesamtsieg als „German Car of the Year 2021“. Damit gewinnt im dritten Jahr in Folge ein Elektro-Auto.
Japaner gewinnen erstmals den Titel
Für den japanischen Hersteller ist der Sieg des Honda E im doppelten Sinne eine Premiere. Honda hatte nämlich noch nie zuvor den Titel erringen können. Entsprechend erfreut zeigte sich Hondas Europa-Chef Katsuhisa Okuda und sprach von „großer Ehre“ und „großem Stolz“ über diesen Preis.
Ganz verwundert kann er nicht gewesen sein, immerhin hatte der Honda E seit der ersten Präsentation überaus positive Reaktionen erhalten. Hier bei t3n hatten wir das Auto als „Knutschkugel“ bezeichnet. So betrachtet der Honda-Chef den E als „ein Produkt mit außergewöhnlichem Design, das sowohl mit innovativer Technologie als auch moderner, intelligenter Konnektivität aufwartet.“
Das sah auch die Jury aus 18 renommierten Motorjournalisten so und wertete den Honda E in allen bewerteten Kriterien nach vorn. In den Einzelkategorien Design, Infotainment und Connectivity, Signifikanz und Innovation sowie Umwelt und Nachhaltigkeit konnte sich der elektrische Kleinwagen gleich ganz an die Spitze schieben. Letztlich gewann der Honda E mit deutlichem Abstand.
Dabei ist der Sieg im Jury-Wettbewerb „German Car of the Year“ kein Garant für oder Ausweis von wirtschaftlichem Erfolg. So ist der Jaguar I-Pace eher ein Nischenprodukt geblieben.
Der Preisträger des letzten Jahres, der Porsche Taycan, hingegen, avanciert bei Porsche zum Bestseller. Immerhin ließ er bei den Oktober-Zulassungszahlen in Deutschland in der Oberklasse seine konventionellen Konkurrenten der Verbrenner und Hybridklasse, die Mercedes S-Klasse und BMWs 7er, hinter sich.
Honda wäre über ähnliche Erfolge sicher nicht enttäuscht. Die Auszeichnung als „German Car of the Year“ ist nicht die erste Ehrung für die Knutschkugel aus Japan. Im März konnte der Honda E schon zwei der begehrten Red-Dot-Industrie-Awards einsacken, nämlich in den Kategorien „Best of the Best Car Design“ und „Smart Product“
Das ist der Honda E
Der Honda E ist als Stadtflitzer konzipiert und kommt deshalb auch mit einer relativ geringen Reichweite von bis zu 220 Kilometern aus. Dafür kann der 35,5-kWh-Akku des Stromers mit der gängigen Ladespannung von 50 Kilowatt innerhalb von 30 Minuten auf 80 Prozent der Gesamtkapazität geladen werden.
Der Elektromotor des Honda E ist in zwei Leistungsstufen mit 100 kW/136 PS und als Honda E Advance mit 113 kW/154 PS erhältlich, das Drehmoment beträgt jeweils 315 Newtonmeter. Von Null auf 100 km/h soll der stärkere der beiden Heckantriebler in etwa acht Sekunden beschleunigen.
Das Äußere des Honda E wird von einer gewissen nostalgischen Verbundenheit zu Designprinzipien der Sechziger- und Siebzigerjahre bestimmt, im Inneren werkelt hingegen moderne Technik.
Neben seiner Kompaktheit und dem gefälligen Design legt der Honda E einen Schwerpunkt auf das Infotainment. In der Fahrgastzelle kombinieren sich fünf Displays zu einer digitalen Armaturentafel. Die Hauptaufgaben übernehmen dabei zwei 12,3-Zoll-LCD-Touchscreens, die als Anzeige für die vernetzten Anwendungen und Funktionen des Infotainment-Systems dienen.
Die vernetzten Dienste und Anwendungen können über den Touchscreen oder per Sprachsteuerung aufgerufen werden. So besteht der Unterschied zwischen Fahrer und Beifahrer nur noch in der Sitzposition.
Der eingebaute Sprachassistent, der „Honda Personal Assistant“, soll mit seiner KI möglichst natürlichsprachliche Kommandos verstehen und so sicheren Zugriff auf die Funktionen des Fahrzeugs und verschiedene Onlinedienste gewähren.

Infotainment wird groß geschrieben im kleinen Honda E. (Foto: Honda)
Ähnlich wie Googles Assistent wird der „Honda Personal Assistant“ mit den Worten „OK Honda“ aktiviert. Maschinelles Lernen soll die Technologie in die Lage versetzen, die Stimme ihres Nutzers immer besser zu verstehen, um so immer präzisere Antworten geben zu können.
Den Honda E gibt es in Deutschland zu einem Preis ab rund 33.000 Euro. Die stärkere Advance-Version kostet ab rund 37.000 Euro. Von beiden Preisen geht noch die Umweltprämie ab.
Was hat Honda für diesen Titel gezahlt?
37k für solch einen Kleinwagen mit dieser „beschränkten“ Reichweite …
Welcher Virus darf hierfür verantwortlich gemacht werden?
Das Auto sieht innen klasse aus.
Außen eher so lala.
Was für deutsche Käufer nicht verträglich ist, die diese Front- und Heckpartie im Kindchenschema-Design mit Kugelaugerl. Da fallen die Autodesigner/-Verkäufer immer wieder auf den gleichen Unfug rein: ein derartiges Auto ist kein Spielzeug und es wäre eher angeraten, dem Ganzen ein eher robustes Look-And-Feel mitzugeben. Aber da sind die Japaner etwas anders geprägt, ganz offensichtlich…
Wenn das das dritte Elektroauto in Folge mit diesem Titel ist, müßte dann der Taycan nicht 2020 und der i-Pace 2019 den Titel getragen haben und nicht wie in der Bildunterschrift geschrieben 18 und 19 ?
Aber sehr schickes Auto, innen wie aussen. Für mich preislich zu hoch angesetzt. Ich persönlich warte noch ein paar Wochen, dann komme mein Twingo Electric ;)
Ja und nein. Der Titel wird immer im Vorjahr für das Folgejahr vergeben. Der Honda E ist also im Jahr 2020 „German Car of the Year 2021“ geworden. Und die anderen entsprechend.