
Elektroauto-Quote bald auch in der EU?
Um den Ausstoß der CO2-Emissionen von Autos zu senken, ist die EU dabei ein neues Gesetzespaket zu schnüren, das bis Ende dieses Jahres verabschiedet werden könnte. Bestandteil dessen soll auch eine Elektroauto-Quote sein, wie Dagmara Koska, Team-Mitglied des für die Energieunion zuständigen EU-Kommissars Maros Sefcovic, im Gespräch mit Energate im Zuge der Konferenz des europäischen Stromindustrieverbandes Eurelectric in Brüssel andeutete. Demzufolge dürften verpflichtende Quoten, gegen die die deutsche Industrie und Politik im größten Automarkt der Welt – China –, mit Händen und Füßen ankämpft, bald auch auch im eigenen Wohnzimmer Einzug halten.

VW-Elektroauto-Konzept Budd-e könnte bis 2020 Wirklichkeit werden. (Bild: Volkswagen)
Weiter sagte Koska, die Kommission erwäge eine europäische Mindestabsatzquote für Elektroautos in das Gesetzespaket aufzunehmen. Der Generalsekretär des europäischen Verbands für Elektromobilität Avere, Bert Witkamp, begrüßte dieses Vorgehen. Er betonte Energate zufolge zudem, dass sich auch die Autoindustrie möglicherweise nicht mehr gegen solche Vorgaben sperren könnte. Witkamp zitierte im Zuge dessen einen Vertreter des Autobauers Volkswagen: „Wenn wir es machen müssen, dann tun wir es.“
Kurioserweise scheint aber gerade Volkswagen derzeit eher einen Fokus auf Erdgas (CNG – „Compressed Natural Gas“) statt auf Elektromobilität zu legen, um die CO2-Quote zu senken. CNG soll als Ersatz für Diesel fungieren. Bis 2025 will der Konzern die Anzahl der gasbetriebenen Fahrzeuge in Deutschland auf rund eine Million verzehnfachen.
Elektroauto-Quote: Auch bald in Deutschland?
Auch in Deutschland wird seit geraumer Zeit über eine E-Auto-Quote nachgedacht. Im Januar dieses Jahres erwähnte Umweltministerin Barbara Hendricks die Pläne gegenüber der Stuttgarter Zeitung :„Es ist gut möglich, dass wir eine Quote für Elektroautos brauchen werden, um den Übergang ohne Brüche zu organisieren.“

Umweltministerin Hendricks denkt auch über eine Elektroauto-Quote nach. (Bild: BMUB/Thomas Imo, photothek.net)
Als Grund für diesen möglichen Schritt nennt Hendriks die wenig attraktive Kaufprämie in Höhe von 4.000 Euro. Sie schaffe nicht genügend Anreize, um einen Kaufrausch bei Elektroautos auszulösen. Immerhin die höheren Kaufpreise für Elektrofahrzeuge könnten in naher Zukunft sinken: Laut BMW soll der Preis für Stromer schon 2020 auf Verbrenner-Niveau gefallen sein.
Weiterführende Artikel: Diese Elektroautos gibt es schon in Deutschland – oder sie erscheinen bald
Bis 2015 will VW die Anzahl Erdgas Fahrzeuge verzehnfachen? Knapper Zeitplan den sie sich da vornehmen :)
2025 war natürlich gemeint. Danke für den Hinweis. Der Fehler ist korrigiert.
Begrüßenswert. Leider ist der Artikel in einem wesentlichen Punkt schlichtweg falsch: Die Gesamtkosten für ein Elektroauto sind bereits jetzt höchstens auf Verbrenner-Niveau. Eine neue Zoe kostet in der drei-Jahres-Bilanz mit 12.000km/Jahr bereits jetzt effektiv das gleiche wie ein Clio. Bei mehr Kilometern oder längerer Laufzeit sieht das Ergebnis noch besser aus. Ein Model S liegt gegenüber einem vergleichbar ausgestatteten Mercedes schon beim Kaufpreis deutlich niedriger.