
Er sei nicht länger bei Neuralink, lässt Hodak auf Twitter wissen. Er habe eine Menge dort gelernt und bliebe ein großer „Cheerleader“ des Unternehmens. Nun aber werde er sich mit neuen Themen beschäftigen.
Weitere Informationen gibt Hodak nicht raus – mit Ausnahme der Bemerkung, dass er schon seit einigen Wochen nicht mehr für Neuralink arbeite. Im Twitter-Thread unter Hodaks Tweet wird der Abgang überaus bedauert.
Einen Hinweis auf die Umstände hinter der Entscheidung lässt sich aus einem sehr kurzen Tweet Hodaks interpretieren. Als nämlich ein Twitter-Nutzer einwandte, er möge es nicht, wenn sich Führungskräfte von Unternehmen verabschieden, bevor die auch nur ein Produkt auf dem Markt hätten, antwortete Hodak: „Same“, also etwa „Geht mir genauso“.
Das könnte auf einen Konflikt innerhalb der Geschäftsführung hindeuten. Hier hatte der Biomediziningenieur Hodak Musk den Vortritt als CEO gelassen, während er selbst den Titel „President“ trug, der in dem Fall wohl ähnlich dem CTO, also dem technischen Geschäftsführer, in der Hierarchie unter Musk angesiedelt gewesen sein dürfte.
Gegründet hatten Hodak und Musk Neuralink 2016 mit sechs weiteren Partnern, die allerdings in der Hierarchie der Unternehmensführung keine offensichtliche Rolle zu spielen scheinen. Dass Elon Musk Geschäftsführer des Unternehmens ist, dürfte maßgeblich damit zu tun haben, dass er die Firma mit eigenem Geld ausgestattet und so überhaupt erst zu einem Unternehmen gemacht hatte.
In der rasant verlaufenden Geschichte des Unternehmens Neuralink war es vor allem wegen Musks bisweilen nicht mit großer Fachkenntnis belasteter Kommunikationsweise zu Konflikten mit anderen Wissenschaftlern gekommen. Zuletzt hatte das MIT (Massachusetts Institute of Technology) die erste Vorstellung einer funktionierenden Version von Neuralink im August 2020 als „neurowissenschaftliches Theaterstück“ verrissen.
Aus dem Unternehmen hatte die New York Times schon 2019 gehört, dass sich Musk, obwohl er keinen Hintergrund in Neurowissenschaften oder der Entwicklung medizinischer Geräte habe, gern aktiv einbringe und versuche, „bei der Lösung der technischen Herausforderungen zu helfen, denen Neuralink gegenübersteht.“
Auf Twitter ist man sich jedenfalls einig: Elon Musk wollte Max Hodak nicht länger an Bord haben. Ob er ihm zu zögerlich, eventuell zu nah an wissenschaftlichen Fakten agiert haben könnte, bleibt unklar. Jedenfalls braucht Neuralink jetzt einen neuen Kopf, der von der Technik, die erschaffen werden soll, etwas versteht.
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