Entwickler enthüllen Ladebalken-Tricks: Darum sind sie in einigen Spielen fake
Ladebalken in Videospielen sind so eine Sache. Manchmal schießen sie nach vorn, bleiben stehen und rühren sich gar nicht mehr für eine Weile, bis sie langsam wieder fortschreiten. Manchmal sprinten sie auf 99 Prozent und machen dann für eine gefühlte halbe Stunde gar nichts mehr.
Was sie aber niemals tun, ist, geschmeidig in der gleichen Geschwindigkeit von Anfang bis zum Ende durchzulaufen. Warum das so ist, klären wir noch. Erst mal müssen wir uns aber mit den Fake-Ladebalken beschäftigen, denn nicht alle Anzeigen sind echt.
Ladebalken machen das Spiel professioneller
Der Comedian Alasdair Beckett-King merkt in einem Tweet an: „Spieleentwickler müssen einen Ladebalken erfinden, der sich mit gleichmäßiger Geschwindigkeit bewegt und die Zeit widerspiegelt, die ein Spiel zum Laden benötigt. Sobald das erledigt ist, können sie mit der Arbeit an Grafiken, Sprüngen und so weiter beginnen.“
Das löst eine Diskussion unter Spieleentwicklern auf Twitter aus, die einige pikante Details ausplaudern. Der Entwickler Mike Bithell merkt zum Beispiel an, dass Spieler einen stotternden Ladebalken bevorzugen, da er signalisiert, dass der PC arbeitet.
Noch interessanter allerdings: Er sagt, dass er an Projekten gearbeitet hat, wo der Ladebalken künstlich zum Stottern gebracht wurde.
Darunter merkt jemand an, dass die Mod Frontiers für „Fallout New Vegas“ komplette Ladebildschirme eingebaut hat, die eigentlich unnötig sind. Laut einem Lead-Entwickler sehe das Projekt so professioneller aus. Bithell deutet außerdem an, dass das Spiel „Thomas Was Alone“ eventuell das Gleiche gemacht hat.
Sind geschmeidige Ladebalken überhaupt möglich?
Einige Ladebildschirme scheinen also gefälscht zu sein und das Stottern mancher Ladebalken ist möglicherweise programmiert. Wie ernst gemeint die Twitter-Diskussion ist, ist allerdings fraglich. Laut dem Youtuber Tom Scott ist es nämlich gar nicht möglich, geschmeidige Ladebalken zu programmieren.
Die Argumentation ist auch ganz logisch. In so einem Ladeprozess passieren nämlich unterschiedliche Dinge. Verschiedene Dateien müssen geladen werden, die Grafik gerendert und mehr. Jeder dieser Prozesse basiert auf anderen Teilen der Hardware.
Dazu kommt, dass jeder PC mit unterschiedlicher Hardware arbeitet. Wie schnell das Spiel geladen werden kann, hängt hier vor allem vom Prozessor und von der Festplatte beziehungsweise der SSD ab.
Dazu kommen andere Aufgaben. Entscheidet sich der PC mitten im Ladebildschirm dafür, einen Wartungsprozess durchzuführen, wird die Ladezeit verlängert. Ein komplett geschmeidiger Ladebalken ist laut Scott also unrealistisch.
Das schließt natürlich nicht aus, dass in einigen Spielen unnötige Ladebildschirme einprogrammiert sind oder Balken absichtlich noch mehr stottern.
> Darunter merkt jemand an, dass die Mod Frontiers für „Fallout New Vegas“ komplette Ladebildschirme eingebaut hat, die eigentlich unnötig sind. Laut einem Lead-Entwickler sehe das Projekt so professioneller aus.
Ohne Ladebalken würde sich die Spielwelt wahrscheinlich stückweise aufbauen. Das wird durch einen Ladebalken verhindert – die Spielwelt wird erst dargestellt, wenn alle Objekte geladen wurden.