Die Europäische Weltraumorganisation (Esa) hat angekündigt, ihren Satelliten Aeolus kontrolliert abstürzen zu lassen. Der Satellit ist bereits dabei, sich der Erde immer schneller zu nähern. Durch eine Serie von Manövern will die Esa sicherstellen, dass Aeolus im Ozean landet und keine Menschen gefährdet.
Der Satellit hat bereits fünf Jahre im Orbit verbracht, deutlich länger als ursprünglich geplant, wie die Esa in einem Artikel mitteilte. Die Behörde ließ den Satelliten so lange wie möglich im All, da er wertvolle Daten lieferte.
Jetzt allerdings geht dem Satelliten der Treibstoff aus. Der verbleibende Treibstoff wird genutzt, um die Manöver auszuführen, die notwendig sind, um den Satelliten sicher zur Erde zurückzubringen. Nach der aktuellen Planung soll Aeolus am Freitag, den 28. Juli, zur Erde zurückkehren, wie die Esa in einem Tweet bekannt gab.
Aeolus und seine Aufgabe der Windgeschwindigkeitsmessung
Der Aeolus-Satellit hatte die Aufgabe, Windgeschwindigkeiten zu messen. Diese Daten haben nicht nur dazu beigetragen, Wettervorhersagen präziser zu gestalten, sondern auch Unternehmen, die Windkraftanlagen betreiben, bei der besseren Einschätzung ihres Outputs unterstützt.
Mit dem kontrollierten Absturz von Aeolus werden diese wertvollen Daten bis auf Weiteres fehlen. Ursprünglich war der Satellit nur für eine Forschungsmission vorgesehen, um die Technologie zu demonstrieren.
Aufgrund des großen Erfolgs und der Nützlichkeit der gesammelten Daten blieb er jedoch länger als geplant aktiv.
Ablauf des kontrollierten Absturzes
Das kontrollierte Manöver, um Aeolus zur Erde zurückzubringen, ist in mehrere Schritte unterteilt. Im ersten Schritt wurde Aeolus in einer mehrere Tage dauernden Operation auf eine Höhe von 250 Kilometern gebracht. In den folgenden Manövern wurde der Satellit dann auf eine Höhe von 150 Kilometern abgesenkt.
Nach diesen Vorbereitungen werden in den letzten zwölf Stunden vor dem Absturz die finalen Checks durchgeführt. Aus der Höhe von 150 Kilometern geht es dann in schneller Abfolge zur Erde.
Mit einem einzigen Manöver, gesteuert vom Esa-Zentrum in Darmstadt, wird der Satellit Richtung Erde gelenkt und soll dort innerhalb von wenigen Stunden ankommen.
Die Esa geht davon aus, dass der größte Teil des Satelliten beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht. Einige kleinere Teile könnten jedoch im Ozean landen. Trotz der unvermeidlichen Unwägbarkeiten ist sich die Esa sicher, dass der kontrollierte Absturz die sicherste Methode ist, um das Ende der Lebensdauer von Aeolus zu managen.