
KI-Chatbot soll Satellitendaten übersetzen. (Bild: Esa)
Anfang 2023 hatte die Esa das KI-Pilotprojekt Phileo gestartet. Gefüttert mit Satellitendaten der Sentinel-2-Mission hat Phileo mittlerweile gelernt, Strukturen auf der Erdoberfläche ohne menschliche Hilfestellung zu erkennen.
Esa übersetzt Rohdaten von Satelliten
Die eigenständige Auswertung von Satellitendaten – und zwar in ihrer Rohform – ist auch die Aufgabe, die die Esa einem geplanten KI-Assistenten zugedacht hat, mit dem man künftig wie mit OpenAIs KI-Chatbot kommunizieren können soll. Das KI-Tool wird aktuell gemeinsam mit Technologiepartnern erarbeitet, wie die Esa mitteilt.
Die Esa stellt sich vor, dass der Chatbot Text- oder Spracheingaben von Forscher:innen verarbeiten, die Rohdaten von Satellitendaten entsprechend auswerten und die gewünschten Antworten in Form von Satellitenbildern ausgeben kann.
Darstellung in benutzerfreundlichem Format
Dahinter steckt der Wunsch, die Fülle an Satellitendaten auswertbarer und damit nützlicher zu machen. „Glücklicherweise hilft KI bei der Interaktion mit solch großen und komplexen Datensätzen, bei der Identifizierung wichtiger Merkmale und bei der Darstellung der Informationen in einem benutzerfreundlichen Format“, heißt es dazu bei der Esa.
Schon jetzt wird KI eingesetzt, um Ereignisse wie Erdbeben, Vulkanausbrüche oder Überflutungen zu beobachten und ihre Auswirkungen zu überwachen. Die Esa räumt aber ein, dass es eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen gebe.
KI-Chatbots haben enormen Energieverbrauch
Dazu gehört etwa die dafür notwendige Rechenleistung inklusive des enormen Energieverbrauchs. ChatGPT etwa soll täglich so viel Strom wie 17.000 US-Haushalte verbrauchen.
Dazu kommt der Aufwand, den KI-Chatbot zu trainieren, wofür jede Menge Satellitendaten notwendig wären. Normalerweise müssten diese zudem von Menschen eingeordnet und beschrieben werden. Die Esa setzt aber auf Modelle, bei denen Maschinenlernen eingesetzt wird, um KI-Tools zu trainieren.
Problem des Halluzinierens
Gar nicht geäußert hat sich die Esa zudem zu dem Problem des Halluzinierens. Große Sprachmodelle wie jenes hinter ChatGPT, so ergab eine Studie kürzlich, sollen bis zu 27 Prozent aller Fakten in einfachen Zusammenfassungen frei erfinden.
Die Esa zeigt sich lieber optimistisch. „Angesichts der äußerst ermutigenden Fortschritte, die bereits mit Phileo und dem Vorläufer des digitalen Assistenten erzielt wurden, erwarte ich voll und ganz, dass die neuen Projekte in naher Zukunft bahnbrechende Ergebnisse liefern werden“, so der bei der Esa zuständige Projektleiter Giuseppe Borghi.