Am 15. September wird der Merge der Beacon- und Mainchain bei Ethereum nach langer Wartezeit Realität. Es handelt sich um eines der am meisterwartetesten Events aller Zeiten innerhalb des Kryptowährungssektors. Besonders spannend ist die Frage nach einer möglichen Hard Fork. Nicht jeder ist von der Idee angetan, endgültig auf den Proof-of-Stake-Konsensmechanismus zu wechseln. Dass Ethereum auf Staking setzt, führt schließlich zu einem Einkommensverlust der Miner. Miner könnten durch eine Hard Fork durch das Mining der PoW-Version auch weiterhin den Betrieb aufrechterhalten.
Trotz einiger Bedenken sehen auch viele Investoren eine Chance durch den Wechsel auf den Proof-of-Stake-Konsensmechanismus. Auch wenn es kurstechnisch aktuell nicht so gut für die meisten Kryptowährungen aussieht, steigt die Anzahl der Ethereum-Adressen rasant.
Durchschnittlich mehr als 70.000 neue Adressen
In den letzten 30 Tagen sind laut Etherscan täglich etwa 71.307 Adressen hinzugekommen. Auch wenn eine Person grundsätzlich beliebig viele Wallet-Adressen verwalten kann und daher eine aktive Wallet nicht mit einer Person gleichgesetzt werden sollte, ist dieser Anstieg bemerkenswert. Es kann unter anderem auch daran liegen, dass besonders viele Investoren von einer potenziellen Hard Fork profitieren wollen. Nicht jede Krypto-Börse wird die Hard Fork letztlich auch unterstützen. Um sicher sein zu können, dass man die bei der Hard Fork entstehende Abspaltung der Ethereum-Fork erhält, ist daher eine eigens verwaltete Wallet von Vorteil.
Ethereum-Rallye nach Merge?
Ethereum wird zumindest teilweise durch den Merge einen deflationären Charakter annehmen. Durch das einfache Prinzip von Angebot und Nachfrage würde dies den Kurs der Kryptowährung bei gleichbleibender Nachfrage fördern.
Allerdings ist die aktuelle Marktlage alles andere als rosig. Seit Beginn des Jahres haben die meisten Kryptowährungen mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren. Zudem ist aktuell weder die geopolitische Lage noch die daraus resultierende wirtschaftliche Krise langfristig einzuschätzen. Das macht eine Kursbeurteilung von Kryptowährungen umso schwieriger.
Der Ethereum-Merge könnte jedoch langfristig die Türen für institutionelle Investoren öffnen, schätzt beispielsweise Marc-Thomas Arjoon, Analyst von CoinShares, ein. „Wir haben mit Investoren gesprochen, die aufgrund des Energieverbrauchs von Proof-of-Work-Blockchains ESG-Beschränkungen haben, daher wird der Wechsel zu Proof of Stake begrüßt“, so Arjoon gegenüber Forbes Advisor.