Nächster EU-Rechtsstreit für Google: Pricerunner klagt auf 2,4 Milliarden Euro
Der Preisvergleichsdienst Pricerunner fordert von Google eine Entschädigung von 2,4 Milliarden Euro. Das ist laut Pricerunner die Summe der Gewinne, die dem Dienst seit 2008 in Großbritannien und seit 2013 in Schweden und Dänemark entgangen seien, weil Google den eigenen Dienst Google Shopping bevorzuge, wie Reuters berichtet. Deshalb habe das Unternehmen vor einem Gericht in Stockholm geklagt.
Ähnlicher Rechtsstreit läuft seit 2017
Die EU-Kommission war 2017 bereits gegen Google vorgegangen, basierend auf einer mehrjährigen Untersuchung und Beschwerden von Preisvergleichsportalen. Dabei ging es ebenfalls um die Frage, ob Google seinen eigenen Preisvergleichsdienst Google Shopping prominenter platziert als Konkurrenten. Gegen die Strafe von 2,42 Milliarden Euro hatte Google sich über mehrere Instanzen und Jahre hinweg gewehrt. Als nächstes kommt der Streit vor den Europäischen Gerichtshof.
Auch die erneute Kritik will Google nicht auf sich sitzen lassen, sondern vor Gericht dagegen Einspruch einlegen. Seit 2017 habe man die Einstellungen angepasst, erklärte der Konzern gegenüber Reuters. Pricerunner habe keine Anzeigen bei Google gekauft und sei deshalb nicht so erfolgreich gewesen wie andere, meint Google.
„Sie nutzen den Markt immer noch hochgradig aus und haben im Prinzip nichts geändert“, widersprach Pricerunner-CEO Mikael Lindahl. Klarna, das Pricerunner übernimmt, sagte gegenüber Reuters: „Den europäischen Verbraucher:innen wird seit vielen Jahren eine echte Auswahl an Shopping-Diensten vorenthalten.“ Die Klage sei ein Schritt, um sicherzustellen, dass das nun ein Ende habe.