Großeinkauf bei Klarna: Rabatt-Startup Piggy übernommen
Marktbeobachter behaupten schon, Klarna habe es sich zum Ziel gesetzt, zu einer Art „Google für Online-Shopping” zu werden. In Anbetracht der Einkaufswut, die das schwedische Zahlungsanbieter in den vergangenen Monaten an den Tag legte, könnten sie damit Recht haben.
Denn nun hat sich Klarna schon sein achtes Startup innerhalb ebenso vieler Monate einverleibt. Neueste Akquisition ist Piggy, ein Rabatt-Startup mit aktuell mehr als einer Million Nutzer:innen weltweit. Das Unternehmen bietet eine Browser-Erweiterung an, mit der es Nutzer:innen dann automatisch über Rabatt-Angebote auf Online-Shops informiert.
Paypal machte es vor – doch Klarna hat große Pläne
Klarna bestätigte dem Finanz-Magazin „FinanceFWD” die Übernahme des Startups, nannte jedoch keine weiteren Details. Vermutlich dürfte das Unternehmen für Piggy, das laut Linkedin derzeit 64 Mitarbeiter beschäftigt, jedoch weniger ausgegeben haben als Konkurrenz Paypal für einen vergleichbaren Anbieter: Vier Milliarden Dollar zahlte das Unternehmen vor zwei Jahren für die Rabatt-Browser-Erweiterung Honey.
Doch ebenso wie Paypal arbeitet Klarna fleißig an seiner funktionsübergreifenden Shopping-App, bei der die reine Bezahlung von Online-Käufen nur die Basis sein soll. Das zeigen auch die weiteren Käufe, die Klarna in jüngster Zeit getätigt hat. Darunter finden sich unter anderem die Vergleichs-Website Pricerunner, für die das Unternehmen aufsehenerregende 930 Millionen Euro gezahlt hat, den Kundenkarten-Manager Stocard, das Vergleichsportal Semtail, das Social-Commerce-Startup Hero und das Reise-Startup Inspirock.
Ein Bereich, in den Klarna im Gegensatz zu Paypal bisher nicht investiert hat, ist Kryptowährung. Diesem Thema gegenüber zeigte sich Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski im Gespräch mit „CNBC” vor Kurzem äußerst skeptisch. Paypal hingegen schnappte sich jüngst den Krypto-Sicherheitsanbieter Curv. Es wird sich zeigen, wer am Ende mit seiner Super-App die Nase vorn hat.