Druck auf Klarna: Afterpay und Sezzle betreten deutschen Markt

Das US-Unternehmen Sezzle startet mit einem bekannten Führungsteam aus der deutschen Fintech-Szene in Berlin bereits durch. Schon seit Monaten wird im Verborgenen am Produkt gewerkelt. Erst vor wenigen Tagen machte Sezzle seine Ambitionen mit einem Foto des Berliner Fernsehturms öffentlich.
In Berlin sind insgesamt 22 Stellen bei Sezzle ausgeschrieben. Mit Myprotein und der Cannabis-Marke Vaay wurden bereits die ersten Shopkunden gefunden und die Liste der Händler soll in den kommenden Monaten massiv wachsen. Auch die Sezzle Germany GmbH existiert bereits.
So weit ist das australische Unternehmen Afterpay noch nicht. Bislang spielt sich der Markteintritt noch im Prospektiven ab. Ein Deutschland-Chef wird per Stellenanzeige noch gesucht. Eine Führungspersönlichkeit aus dem Handel werde bevorzugt, hat Finance Forward erfahren. Wäre die gefunden, könnte es schnell gehen, denn das Unternehmen verfügt über eine spanische Lizenz, die es auf andere EU-Staaten übertragen kann. In Spanien, Italien und Frankreich ist Afterpay seit einigen Monaten bereits aktiv.
Der schwedische Wettbewerber Klarna wird sicherlich nicht mit völliger Gelassenheit auf den langfristig enger werdenden Markt blicken, kann aber noch recht entspannt bleiben. Seine finanziellen Eckdaten sind deutlich kräftiger. Während Klarna rund 900 Millionen US-Dollar Umsatz und eine Marktbewertung von 38 Milliarden Dollar aufzuweisen hat, liegt Afterpay mit 300 Millionen Dollar Umsatz und 129 Milliarden Dollar an Wert deutlich darunter. Sezzle wartet noch auf das Erreichen des Einhorn-Status und machte im vergangenen Jahr rund 50 Millionen Dollar Umsatz.
Mit dem US-Unternehmen Affirm, dem deutschen Ratepay, dem italienischen Scalapay kündigen sich weitere potente Akteure an – und dann ist da ja auch auch noch Paypal. Brancheninsider sehen den zunehmenden Wettbewerb eher gelassen. Der Markt sei groß genug für viele, meinen sie.
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