Anzeige
Anzeige
News

Europa: Rechenzentren sollen ihre Abwärme in Wärmenetze leiten

Die Folgen des Ukraine-Konflikts und neue Klimaschutzregeln sorgen für Überlegungen zur verstärkten Nutzung der in Rechenzentren entstehenden Abwärme. Das hatten Techkonzerne schon vor einem Jahrzehnt vorgeschlagen.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Apples neues Rechenzentrum im dänischen Viborg ist jetzt in Betrieb. (Foto: Apple)

Die Energiekrise beschleunigt einen Trend, der ohne sie bislang nicht recht in Fahrt gekommen war. Nun aber soll die Wärme, die in großen Data-Centers entsteht, genutzt werden, um Wohnungen und Büros zu beheizen.

Anzeige
Anzeige

Steigende Energiepreise verbessern Wirtschaftlichkeitsberechnung

Die im Zuge der Krise steigenden Energiepreise erhöhen den finanziellen Anreiz für Technologieunternehmen, in Systeme zu investieren, die für den Verkauf der überschüssigen Wärme erforderlich wären. „Plötzlich ist der Business Case für ein Wärmenetz, das mit Restwärme gespeist wird, viel interessanter als noch vor ein paar Jahren“, sagte Stijn Grove, Geschäftsführer der Branchenvereinigung Dutch Data Center Association gegenüber dem Wall Street Journal (WSJ).

Laut einer Studie von Reuseheat, einem von der EU-Kommission finanzierten Projekt zur Förderung der Wiederverwendung von Abwärme, könnten Rechenzentren, die in der Nähe von Fernwärmesystemen stehen, bis zu 50 Terawattstunden pro Jahr an überschüssiger Wärme liefern. Dies entspräche – wie Eurostat berechnet – zwischen zwei und drei Prozent der Energie, die die Haushalte in der EU im Jahr 2020 für die Gebäudeheizung verbrauchten.

Anzeige
Anzeige

Ein Dutzend Modellprojekte gibt es bereits

Dabei gibt es bereits mehr als ein Dutzend guter Beispiele. So hatten etwa im Jahr 2021 bereits Amazon, Apple und Microsoft damit begonnen, große Rechenzentren in Irland, Dänemark und Finnland an Fernwärmesysteme anzuschließen. Google prüft immerhin Möglichkeiten zur Wärmerückgewinnung in seinen Rechenzentren in Europa.

Ex-Facebook Meta gewinnt seit 2020 überschüssige Wärme aus seinem Rechenzentrum in Odense, Dänemark, zurück und baut die Nutzung derzeit weiter aus. Ab 2023 sollen bis zu 11.000 Haushalte beliefert werden. In Finnland und den Niederlanden gibt es ebenfalls bereits ein gutes Dutzend Rechenzentren, die Wärme liefern.

Anzeige
Anzeige

Wärmerückgewinnung: EU will Betreiber verpflichten

Neben der Energie- wirkt sich auch die Klimakrise auf den Ausbau der Rückgewinnungssysteme aus. So befindet sich die Europäische Union in der Endphase der Verhandlungen über eine neue Energieeffizienz-Richtlinie. Wird sie wie bisher skizziert umgesetzt, wird sie die Betreiber von Rechenzentren verpflichten, mindestens Machbarkeitsstudien zur Nutzung ihrer überschüssigen Wärme für Wohnungen und Büros durchzuführen.

Dabei wird es erforderlich sein, den Betreibern ein gutes Stück entgegenzukommen. Schon jetzt locken europäische Staaten mit Steuererleichterungen. Ebenso ergeben die Überlegungen nur da Sinn, wo lokale Wärmenetze in der Nähe liegen.

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige