Unabhängig von russischem Gas: Rechenzentren könnten 350.000 Wohnungen heizen

Rechenzentren könnten den Gas-Engpass etwas lockern. (Foto: mkfilm / Shutterstock)
Russland hat die Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nordstream 1 weiter gedrosselt. Ab sofort fließen nur noch 20 Prozent der möglichen Maximalkapazität durch die Leitung nach Deutschland. In den Tagesthemen sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck, dass die Situation zwar ernst, aber man dennoch vorbereitet sei.
Nach Ansicht des Digitalverbands Bitkom gehört zu dieser Vorbereitung auch die Nutzung der Abwärme von Rechenzentren für Heizungen und warmes Wasser. „Die Abwärme der Rechenzentren kann für die Fernwärmeversorgung von kommunalen Einrichtungen wie Schwimmbädern, für Privatwohnungen und auch Gewerbegebäude eingesetzt werden“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Dieses Potenzial sollten wir nicht weiter brachliegen lassen.“ So sollen Rechenzentren einen Beitrag zur Grundversorgung leisten und auch die Energiebilanz der immer größer werdenden Rechenzentrums-Branche verbessern.
Wie der Bitkom berechnet hat, könnten durch die Nutzung der Abwärme von Rechenzentren jährlich bis zu 350.000 Wohnungen versorgt werden. Gerade in Regionen, in denen es kein Fernwärmenetz gibt, könnte die Abwärme gut genutzt werden, um Gebäude zu versorgen. Dazu muss aber auch gesagt werden, dass die Abwärme der Rechenzentren im Normalfall nicht die Temperatur erreicht, die ein Fernwärmenetz erzeugen kann. Aus diesem Grund werden oft zusätzliche noch spezielle Wärmepumpen eingesetzt, die die Temperatur erhöhen und Schwankungen im Vergleich zum Wärmenetz ausgleichen.
„Um unabhängig von russischem Gas zu werden und den Klimaschutz weiter voranzutreiben, sollten alle verfügbaren Quellen ausgeschöpft werden“, sagt Bitkom-Präsident Berg und fordert den netzdienlichen Einsatz von Wärmepumpen in Kombination mit anderen Wärmeerzeugern, damit der Markt angeschoben werden kann.
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