FBI sucht per Facebook-Anzeige nach Opfern chinesischer Regierungsrepressalien

Das Federal Bureau of Investigation sucht per Facebook-Ads nach potenziellen Opfern chinesischer Regierungsrepression. (Bild: Shutterstock/Casimiro PT)
Ein ungewöhnliches Mittel? Nicht unbedingt, denn die zentrale Sicherheitsbehörde geht vor wie jedes Unternehmen, das eine bestimmte Klientel ansprechen will. In einer auf Mandarin formulierten Facebook-Anzeige bittet das FBI alle, die von Cyberstalking, physischer oder digitaler Belästigung per Wechat, Angriffen oder Erpressung betroffen ist, sich an die Außenstelle des Büros in Philadelphia zu wenden.
US-Behörde im Kampf gegen „transnationale Repression“
„Sie könnten Opfer transnationaler Repression durch die chinesische Regierung sein“, heißt es in der Anzeige, die seit Ende Dezember online ist. „Das FBI kann Ihnen helfen und Sie vor Belästigungen schützen.“
Über die Anzeige, die Facebook zufolge zwischen 3.000 und 4.000 Impressions hatte, berichtete zuerst die amerikanische Nachrichtenwebsite Axios, deren Redaktion beim FBI nachfragte: In einem E-Mail-Statement teilte das FBI demnach mit, dass es „nationale Bedrohungsprobleme in vielerlei Hinsicht anspricht, um Social-Media-Anzeigen, Anleitungen zur Einschüchterung in mehreren verschiedenen Sprachen und auf unserer Website unter fbi.gov aufzunehmen“.
Vielen Opfern sei nicht bewusst, dass transnationale Unterdrückung illegal sei. „Infolgedessen ist das FBI bestrebt, […] über TNR, die verwendeten Methoden und die Art und Weise, wie man dem FBI berichtet, aufzuklären.“ Die Anzeige verlinkt auf eine Landingpage des FBI, auf der entsprechende Informationen sowie Kontaktmöglichkeiten dargestellt sind.
Unklar bleibt, warum die aktuelle Anzeige speziell auf die Region Philadelphia abzielte. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Anzeige nur eine von mehreren ist, die das FBI aktuell mit lokalen Targetings versieht.