Mehr Live, weniger Events: Facebook verschiebt Prioritäten in der Coronakrise

Als Reaktion auf die Coronakrise verschiebt Facebook die Prioritäten bei der Produktentwicklung. Das berichtet Adage unter Berufung auf Facebook-App-Chefin Fidji Simo. Laut Simo hat Facebook beispielsweise die Anzahl der angezeigten Veranstaltungshinweise reduziert und die Mitarbeiter des Event-Teams gebeten, Produktteams zu unterstützen, die derzeit mehr Hilfe benötigen. Darunter fällt unter anderem das Videostreaming-Feature Facebook Live. Nach Angaben von Simo stieg die Anzahl der Streams seit Januar 2020 um 50 Prozent.
Außerdem werden offenbar auch Ressourcen vom Marktplatz-Team abgezogen, weil derzeit, so Simo, kein guter Zeitpunkt dafür sei, sich mit Fremden für den Austausch von Waren zu treffen. Ein Teil dieser Mitarbeiter wird laut Adage jetzt dafür eingesetzt, kleine und mittelständische Unternehmenskunden bei der derzeitigen Krise zu unterstützen.
Als Reaktion auf die gesteigerte Live-Nutzung hat Facebook die Trinkgeldfunktion ausgeweitet. Zuschauerinnen und Zuschauer können jetzt mehr Streamern direkt Geld für ihre Arbeit zukommen lassen. Außerdem besteht jetzt erstmals die Möglichkeit, die Livestreams auch ohne Facebook-Konto anzuschauen.

Facebook-App-Chefin Fidji Simo reagiert durch eine Verschiebung der Produkt-Prioritäten auf die Coronakrise. (Foto: dpa)
Gleichzeitig leidet Facebook wie alle Unternehmen, die sich über Werbeeinnahmen finanzieren, unter der aktuellen Krise. „Wir haben eine Schwächung unseres Anzeigengeschäfts in den Ländern festgestellt, die aggressive Maßnahmen zur Verringerung der Verbreitung von Covid-19 ergreifen“, erklärte das Unternehmen bereits 24. März 2020 in einem Blogbeitrag.
Laut Simo arbeitet die Anzeigenabteilung des Konzerns daher jetzt auch daran, neue Einnahmequellen für Unternehmen auf der Plattform zu erschließen. „Im Moment liegt unser Fokus auf die Unterstützung unserer Nutzer in dieser speziellen Zeit, und mit wirtschaftlichen Möglichkeiten zu helfen, ist der richtige Schwerpunkt“, so Simo.
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