Die irische Datenschutzkommission hatte dem geplanten Launch im Februar einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun will der Konzern seine Hausaufgaben erledigt und den neuen Dienst datenschutzkonform ausgestaltet haben. Facebook Dating funktioniert seit bald einem Jahr in amerikanischen und asiatischen Regionen. Der Betreiber zählte in diesen 20 Ländern bereits 1,5 Milliarden Matches. Jetzt kommt die Funktion auch nach Deutschland.
Volljährige Facebook-Nutzer dürfen ab sofort ein Flirt-Profil erstellen, auf Grund dessen ein Algorithmus potentielle Partner vorschlägt. Das Programm nutzt dazu die Nutzerangaben in dem separaten Profil sowie Daten über Interessen und Aktivitäten des Flirtwilligen. Facebook gibt an, der Dating-Dienst sei für längerfristige Partnerschaften ausgelegt. Eine Wischfunktion a la Tinder sieht er nicht vor. Allerdings lassen sich bestehende Facebook-Freunde als „Schwarm“ kennzeichnen und bei einer Übereinstimmung erfährt man von einem Match. Bis zu neun Freunde dürfen Anwender auf die Liste setzen. Von den Partnervorschlägen sind bisherige Kontakte ausgenommen. Zwar übernimmt die Funktion die Daten aus dem Originalprofil, zeigt jedoch nur den Vornamen an. Nutzer können selbst entscheiden, welche weiteren persönliche Informationen sie freigeben wollen.
Flirten ohne Fotos
Bei der Kommunikation auf Dating-Basis erlaubt Facebook kein Senden von Bildern und Videos. Auf der anderen Seite gestattet der Betreiber das Einbinden von Instagram-Inhalten. Alle Funktionen stellt er kostenfrei zur Verfügung, es gibt demnach keine Premium-Schranke, um etwa zu sehen, wem das eigene Profil gefällt. Die Sektion fällt, wie angekündigt, werbefrei aus. Der Social-Media-Gigant behält sich jedoch vor, Daten aus den dortigen Aktivitäten für personalisierte Werbung an anderer Stelle zu verwenden.
Der Dating-Bereich erhält eine eigene Story-Funktion, um Kandidaten Einblicke aus dem eigenen Alltag zu liefern. Alternativ lässt sich die reguläre Instagram- oder Facebook-Story freigeben. Nutzer können zusätzlich ihre Veranstaltungen und Gruppen zum Dating hinzufügen. Für virtuelle Verabredungen bietet Facebook Videochats an.
Der Plattformbetreiber betont den Datenschutz bei dem neuen Dienst. Zudem weist er explizit auf Blockierungs- und Beschwerde-Funktionen hin. Man werde regelmäßig Profile prüfen, um etwa das Verbreiten von Nacktbildern zu verhindern, heißt es.