Threading: Neue Kommentarfunktion für Facebook-Seiten
Kommentar-Threads: Kommentare für Kommentare
Gerade, wenn unter einem Posting auf einer Facebook-Fanseite in kurzer Zeit sehr viele Kommentare eingehen, stößt das bisherige, rein chronologisch geordnete Kommentarsystem von Facebook an seine Grenzen. Dann ist oftmals nicht klar, wer auf was antwortet, beziehungsweise wer gerade mit wem kommuniziert. Zwar gibt es dafür die Namenstags, doch ist das oft zu kompliziert für eine schnelle Antwort.
Erstmals getestet wurden die Kommentar-Threads bereits im November letzten Jahres. Damals tauchten unter anderem auf der Fanseite der Süddeutsche Zeitung Kommentar-Threads auf, die dort auch heute noch zu sehen sind.
Facebook scheint bei dieser Kommentarfunktion nun die schlimmsten Kinderkrankheiten beseitigt zu haben, sodass die Kommentare der Kommentare ab Montag für alle Seiten freigeschaltet werden, wie Thomas Hutter berichtet. Allerdings müssen die Seitenbetreiber die Funktion selbst im Administrationsbereich aktivieren, wenn sie es denn wollen.
Das von Facebook in diesem Fall gewählte Opt-In-Verfahren ist schon etwas überraschend. In der Vergangenheit ließ Facebook Seitenbetreibern nur selten einen solchen Spielraum, denn das Bestreben, eine einheitlich funktionierende Plattform zu schaffen, dominierte auch die Einführung neuer Funktionen. Warum sich Facebook in diesem Fall anders entschieden hat, darüber kann nur spekuliert werden. In jedem Fall ist das aber eine gute Nachricht für die Seitenbetreiber, denn das Kommentar-Threading hat in der von Facebook umgesetzten Form Vor- und Nachteile.
Die Schattenseite der Kommentar-Threads
Die verschachtelten Kommentare sind im Grunde nichts Neues und von Foren seit vielen Jahren bekannt. Auch Kommentarsysteme für Blogs und Webseiten kennen das Kommentar-Threading schon lange. Statt alle Kommentare streng chronologisch zu ordnen, werden direkte Antworten auf einen Kommentar nun etwas eingerückt unmittelbar darunter angezeigt. Das hat den Vorteil, dass Diskussionsstränge unter einem Posting besser geführt und verfolgt werden können.
Der Nachteil der von Facebook gewählten Methode besteht in der zusätzlichen Sortierung nach der Zahl der Interaktionen. So wandern Kommentare mit vielen Unterkommentaren und/oder Likes im Kommentar-Ranking weiter nach oben. Die Idee dahinter: Die wichtigsten und interessantesten Kommentare sollen den Seitenbesuchern sehr prominent angezeigt werden. In der Praxis ergeben sich daraus verschiedene Möglichkeiten zur Manipulation, mit denen bestimmte Kommentare nach oben geholt werden können.
Während es beispielsweise bei Kommentar-Plugins für Blogs üblich ist, dass der Leser die Sortierung der Kommentare selbst vornehmen kann, sieht es bei Facebook wohl anders aus. Facebook legt die Reihenfolge der Kommentare nach eigenen Rankingfaktoren fest und weder die Seitenbetreiber noch die Besucher können eine Umsortierung zum Beispiel nach Chronologie vornehmen.
Für beide Seiten bedeutet das ein Umdenken: Die Seitenbetreiber werden sich daran gewöhnen müssen, dass sie ihre Augen gleich auf mehrere Threads richten müssen, bei den Lesern dürfte das neue System für einige Verwirrung sorgen. Auch wenn Kommentar-Threading nicht neu ist, werden einige Seitenbesucher das noch nicht kennen und die ungewohnte Reihung misstrauisch beäugen. Sollten dann noch eigene Kommentare in den hinteren Bereich rutschen und erst über „xy weitere Kommentare anzeigen“ sichtbar werden, dürften die Seitenbetreiber mit Kritik zu kämpfen haben.
Wer nun darüber nachdenkt, bei all den Nachteilen doch lieber die Finger von der Aktivierung der Funktion zu lassen, spielt leider nur auf Zeit. Facebook hat den Opt-In bis zum 10. Juli 2013 beschränkt, danach wird das Kommentar-Threading für alle Seiten eingeführt.
Daher ein Tipp für alle Betreiber für Fanseiten bei Facebook: Wer die neue Funktion schon ab dem 25. März nutzen möchte, sollte die Fans darauf mit einem gesonderten Posting vorbereiten. Darin sollte die Funktion erklärt und praktisch gezeigt werden. Damit der Post dann nicht gleich wieder nach unten verschwindet, wenn im Anschluss neue Beiträge veröffentlicht werden, sollte er oben fixiert werden. Dazu einfach auf den kleinen „Bearbeiten“-Stift oben rechts im Post klicken und „Oben fixieren“ auswählen. So bleibt der Erklärbeitrag für bis zu sieben Tage oben angeheftet.
Weiterführende Links
- Facebook: Umstellung der Kommentarfunktion in Seitenbeiträgen (Kommentieren von Kommentaren) ab dem 25. März 2013 – Thomas Hutter
Bildnachweis für die Newsübersicht: kudumomo / flickr.com, Lizenz: CC-BY.
Interessant wäre jetzt noch wann bzw. ob diese Funktion auch für die normalen Profile kommt.
Auch wenn man dort selten Kommentarfluten bekommt, ist es doch ordentlicher und auch weniger verwirrend wenn es überall einheitlich ist.
Die Sortierung halte ich für Unsinn. Entweder der User bestimmt, was oben landet oder das Datum des ersten Kommentars. Alles andere hat sich schon in der Vergangenheit nicht bewährt.
Danke für das Posting! Da habe ich ja noch einen ganzen Tag Zeit, um meine Fans auf die Umstellung vorzubereiten…
Many users do not know that sync settings are synonymous with Windows 10 sync settings for Windows 10, http://syncsettingswindows10.com then type sync setting in window 10, then you can also get window settings