
Mark Zuckerbergs Konzern will die Grenzen des Digitalen hinter sich lassen und plant, unter die Gerätehersteller zu gehen. Das Vorhaben scheint schon einigermaßen konkret zu sein.
Facebooks Smartwatch soll 2 Kameras haben
Wie The Verge berichtet, soll Facebooks Smartwatch mit gleich zwei Kameras ausgestattet sein. Die sollen sich auf der Vorder- beziehungsweise Rückseite des Displays befinden. Für eine vereinfachte Bedienung soll es möglich sein, das Uhrenelement vom Armband zu trennen und so Aufnahmen zu machen, die dann direkt über die zu Facebook gehörenden Netzwerke geteilt werden können.
Die Kamera, die vorne in das Uhren-Display integriert ist, soll dabei hauptsächlich der Videotelefonie dienen. Ihr Gegenstück auf der Display-Rückseite hingegen soll dank 1.080 Pixeln und Autofokus für alle möglichen Aufnahmen geeignet sein. Ein Name für das Device steht noch nicht fest, aber der Preis soll wohl um die 400 US-Dollar betragen. Im Sommer 2022 soll die Smartwatch in den Verkauf gehen.
Wie The Verge außerdem von Personen, die mit dem Projekt betraut sind, erfahren haben will, befindet sich Facebook auch in Gesprächen mit Unternehmen, die Accessoires für das Gadget herstellen könnten. Mit ihrer Hilfe könnte die Kamerahalterung dann an Rucksäcken oder anderen Gegenständen befestigt werden. Nutzerinnen und Nutzer sollen die Smartwatch so ähnlich flexibel wie ein Smartphone nutzen können.
Facebook will unabhängiger von Apple werden
Die Smartwatch ist nicht Facebooks erstes Projekt im Bereich der Gadgets, aber vielleicht der erste wirklich ernst zu nehmende Versuch. Schließlich muss das Unternehmen mit Apples rigider werdender Datenschutzpolitik umgehen und sicherstellen, nicht von wertvollen Datenströmen abgeschnitten zu werden. Ein eigenes Ökosystem mit eigenen Geräten scheint da ein gangbarer Weg.
Freilich bleibt abzuwarten, wie die Kundinnen und Kunden die Smartwatch annehmen werden. Mit Blick auf die zahlreichen Datenschutzskandale, in die Facebook in der Vergangenheit verstrickt war, dürften einige Menschen zögern, dem Unternehmen Zugriff auf extrem sensible Daten wie Gesundheitsparameter – die eine Smartwatch ja tracken kann – zu geben.
Das ist ganz sicher eine spektakuläre Entwicklung!
„Star-Treck-Feeling“ wäre somit erreicht und sogar übertroffen!
Allerdings: Man sollte auch hellwach daran denken, welche zusätzlichen Möglichkeiten der Spionage das eröffnet! Neben all der bereits bestehenden Text-, Bild- und Verbal-Kommunikation (selbst durch Oculus-Rift) lässt sich nun auch alles komfortabel direkt an der Person abgreifen. Ein Paradies für das Unternehmen und die Dienste.
Und das beim Datenversand in die USA und den abstrusen Geschäftsbedingungen.
Wenn dann noch alles mit Fit-Bit-ähnlichen Gesundheitsapplikationen verbunden wird und es irgendwann einmal ein anderes Regime gibt …