Facebook hat ein großes Problem mit Falschmeldungen, die versuchen, wie echter Journalismus auszusehen. Auf der Plattform kursieren enorm viele Nachrichten, die Nutzer gezielt desinformieren sollen. Das Problem ist sogar ziemlich gewaltig, denn für das soziale Netzwerk steht die Qualität der Plattform auf dem Spiel. Das Unternehmen tat in den letzten Jahren viel, um sich als News-Quelle Nummer eins der Menschen zu etablieren. Tatsächlich gaben Anwender in unterschiedlichen Studien sogar an, dass sie ihre Informationen nur noch primär über Facebook beziehen.
Facebook primäre Nachrichtenquelle unter Nutzern – Gefahr durch Fake-News steigt
Über die Rolle von Facebook als Nachrichtenplattform in den USA forschte beispielsweise auch das Pew Research Center. Die Bedeutung der sozialen Medien für den persönlichen News-Konsum hat sich dort in allen demografischen Gruppen erhöht. 62 Prozent der Menschen beziehen ihre Nachrichten über Facebook oder einen anderen Social-Media-Dienst. Davon gaben immerhin 18 Prozent an, dass sie keine weiteren Quellen mehr einbeziehen. Mit der steigenden Bedeutung hat sich jedoch nicht zwangsweise die Medienkompetenz der Nutzer weiterentwickelt.
„NATO: 300.000 Truppen stehen bereit. Nur noch wenige Tage bis zum Dritten Weltkrieg“, schrieb etwa die Daily Post vor wenigen Monaten und proklamierte, was bevorstünde, wenn Hillary Clinton die US-Wahl gewinnt. Natürlich eine Falschmeldung, die sich allerdings wie ein Lauffeuer verbreitet hat. Um dem Herr zu werden, unternimmt Facebook derzeit eine Reihe an Maßnahmen. Der wohl heftigste Vorstoß sieht vor, Fake-News-Schleudern vom hauseigenen Werbenetzwerk auszuschließen und ihre Pages als „nicht seriös“ zu kennzeichnen. Dafür arbeitet das Unternehmen mit unabhängigen „Fact-Checkern“ zusammen.
Aktuell wird ein weiterer Schritt unternommen. Facebook will seine Nutzer jetzt stärker sensibilisieren und hat eine Kampagne aufgesetzt, die Tipps zur Identifizierung von Falschnachrichten gibt. In insgesamt 14 Ländern wird sie derzeit ausgerollt, darunter auch Deutschland. Anwender sehen im Newsfeed eine Tafel mit der Aufschrift „Tips for spotting false news“ – zu Deutsch: „Tipps, um Falschmeldungen zu erkennen“. Enthalten sind Ratschläge wie „Verfolge die Quelle“ oder „Suche nach weiteren Berichten“, aber auch der Hinweis, dass es sich bei etlichen News auch schlichtweg nur um Satire handeln könnte. (Alle zehn Punkte gibt es hier.)
„Wir können nicht selbst zum Schiedsrichter der Wahrheit werden – wir sind weder der Maßstab, noch ist es unsere Rolle“, schreibt Facebook in einer Pressemitteilung. „Stattdessen möchten wir noch besser auf Hinweise unserer Community hören und mit Dritten zusammenarbeiten, um Falschmeldungen zu identifizieren und zu verhindern, dass sie sich auf unserer Plattform ausbreiten.“ Für Facebook wird es ernst und man ist sich dessen in Kalifornien auch bewusst. Denn inzwischen zieht auch die Politik in Betracht, die Plattform mit Gesetzen regulieren zu wollen.
Da hätte ich auch einen Tipp, leider tun sich viele damit schwer.
SELBER NACHDENKEN :-)