Sammelklage gegen Fake-Rabatte auf Amazon-Fire-TVs: So schützt du dich vor Schummelei

Fire-TV-Stick: Amazon soll bei Listenpreisen geschummelt haben. (Foto: Amazon)
Der E-Commerce-Konzern Amazon steht immer wieder einmal wegen seiner Preisgestaltung oder der möglichen Bevorzugung eigener Produkte unter Beschuss. Jetzt ist vor einem Bezirksgericht im US-Bundesstaat Washington eine Sammelklage eingereicht worden, die Rabattaktionen für Amazons Fire-TV-Geräte behandelt.
Klage gegen Preis-Tricksereien bei Amazon
Den in der Klageschrift geäußerten Vorwürfen zufolge soll Amazon für die Fire-TV-Produkte künstlich überhöhte Listenpreise angegeben haben, um Rabatte attraktiver erscheinen zu lassen, wie der Standard berichtet. Laut Klage soll es sich um ein „andauerndes und einheitliches Schema“ handeln.
Mit den „fiktiven Listenpreisen“ solle der Eindruck erweckt werden, dass sich beim Kauf der Geräte erhebliche Einsparungen erzielen ließen. Dabei sollen die tatsächlichen Preise gar nicht oder nur in geringem Umfang gesenkt worden sein.
Wichtige Informationen verschwiegen
Zudem soll Amazon auch wichtige Informationen über die Dauer der Verkaufsaktionen verschwiegen haben. Auch zur Gültigkeit der Listenpreise hülle der Konzern sich laut den Kläger:innen in Schweigen. So sollen viele Fire-TV-Modelle schon seit einem Jahr oder länger nicht mehr zum Listenpreis angeboten worden sein.
Die Klage kommt zum Schluss, dass Amazon mit dieser Praxis Verbraucher:innen getäuscht habe. Denn Kund:innen hätten in der Erwartung, von zeitlich begrenzten Angeboten profitieren zu können, mehr Geld ausgegeben, als sie es sonst getan hätten.
Damit verstoße Amazon gegen das Verbraucherschutzgesetz Washingtons, so Hauptkläger David Ramirez. Dieses Gesetz verbietet irreführende Geschäftspraktiken. Ob die Preisgestaltung tatsächlich einen Verstoß darstellt, müssen letztlich die zuständigen Richter:innen entscheiden.
Klage in Kalifornien erfolgreich
In einem ähnlichen Fall zu irreführenden Listenpreisen bei Amazon, der 2021 vor einem kalifornischen Gericht ausgefochten wurde, bekamen die Kläger:innen recht. Amazon zahlte damals rund zwei Millionen US-Dollar Strafen und Rückerstattungen an betroffene Verbraucher:innen.
Um einen möglichen Schadenersatz geht es auch in der aktuellen Klage, die von dem Präzedenzfall aus Kalifornien jedenfalls gestärkt werden könnte. Amazon hat sich derweil nicht offiziell zu den Vorwürfen geäußert.
Schutz vor Fake-Rabatten
Verbraucher:innen, auch in Deutschland, haben allerdings die Möglichkeit, potenzielle Fake-Rabatte durch Listenpreisschummeleien bei Amazon zu durchschauen. So können etwa kostenlose Preistracker wie Keepa oder camelcamelcamel genutzt werden, die jegliche Preisänderungen anzeigen.
Darüber hinaus kann man auch eine Art Preisalarm eingeben. Dann wird man informiert, wenn der Preis für ein bestimmtes Produkt die angegebene Höhe unterschreitet. Praktisch sind diese Tools auch für große Amazon-Aktionen wie den Prime Day.