Fake-Bewertungen beim Onlineshopping: Amazon klagt gegen zwei Anbieter
Fake-Bewertungen zu verhindern oder zu erkennen ist oft nicht einfach. Anbieter:innen von gefälschten Produktbewertungen auf Online-Shopping-Portalen gehen teils hochprofessionell vor und bieten ihre Dienste für wenig Geld an.
Amazon hat jetzt gegen App Sally und Rebatest Klage eingereicht, wie das Unternehmen mitteilt. Nach Informationen des Spiegel handelt es sich um Klagen in den USA und Deutschland. Die beiden Anbieter haben nach Angaben von Amazon geholfen, Kund:innen zu täuschen – nicht nur bei Amazon, sondern auch bei Ebay, Walmart und Etsy.
Amazon kann nicht alle Fakes verhindern
Theoretisch sollte es nicht so einfach möglich sein, eine Fake-Bewertung bei Amazon abzugeben. Mit einer Kombination aus Machine Learning und einem Untersuchungsteam sucht Amazon nach möglichen Fake Bewertungen und entfernt sie. Nach eigenen Angaben hat Amazon 2020 über 200 Millionen Fake Bewertungen als solche erkannt, bevor sie hochgeladen werden konnten.
Aber nicht alle Fälle werden damit verhindert. Professionelle Anbieter von Fake Bewertungen agieren üblicherweise so, dass das Produkt tatsächlich bestellt wird und die Mitarbeiter:innen es im Gegenzug zu einer guten Bewertung kostenlos behalten dürfen oder zusätzlich bezahlt werden. Dadurch liegt auf der Plattform ein verifizierter Kauf vor und die Bewertung ist nicht leicht als Fake zu entlarven. Laut Amazon werden teils auch leere Pakete verschickt.
Bewertungen seien eine wichtige Information für Kund:innen, sagt Dharmesh Mehta, Vice President für Kundensupport und -vertrauen bei Amazon laut Mitteilung. Die gefälschten Angaben würden deshalb Kund:innen täuschen und durch den unfairen Wettbewerbsvorteil auch den Vertriebspartnern schaden.