Paukenschlag: Fidelity launcht Bitcoin-Spot-ETF in Kanada
Es ist ein Paukenschlag: Fidelity Investments – einer der größten Vermögensverwalter der Welt (4,2 Billionen US-Dollar AUM) – launcht wohl in Kürze einen eigenen Bitcoin-Spot-ETF in Kanada. Das teilte der Bloomberg-ETF-Analyst Eric Balchunas auf Twitter mit. Eine offizielle Stellungnahme des Unternehmens gibt es allerdings noch nicht, ebenso wenig steht der Handelsplatz fest. Auf der entsprechenden Website steht der Launch noch bevor. Dennoch sind bereits ein paar Informationen durchgesickert, die das neue Finanzprodukt grob umschreiben.
So viel ist schon einmal sicher: Der Fidelity Advantage Bitcoin ETF (FBTC) wird „physische“ Bitcoin direkt erwerben und aktiv gemanagt. Medienberichten zufolge habe sich der US-amerikanische Vermögensverwalter nun zu dem Schritt ins Ausland entschlossen, da der Druck der Kundenseite zu groß geworden und eine zeitnahe Lösung auf dem heimischen Finanzmarkt bisher noch nicht absehbar sei. Mitte November lehnte die nationale Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) einen entsprechenden Vorstoß des Investmentunternehmens Vaneck ab.
Kanada gilt als progressiv
Kanada hingegen gilt in der Hinsicht als besonders progressiv, ließ das Land doch als eine der ersten Nationen überhaupt im Februar dieses Jahres derartige Finanzprodukte auf dem heimischen Markt zu. Ob es nun mehrere US-amerikanische Investmentunternehmen Fidelity gleichtun, und Bitcoin-Spot-ETF in dem nördlichen Nachbarland auf den Markt bringen, bleibt zwar noch abzuwarten. Balchunas sieht den Schritt Fidelitys jedoch als deutliches Warnsignal: „Für die SEC dürfte es peinlich sein, dass einer der größten und bekanntesten amerikanischen Anleger gezwungen ist, in den Norden zu gehen, um seine Kunden zu bedienen. Aber das wird für sie wahrscheinlich keine Rolle spielen.“
Bitcoin-ETF sind seit der Zulassung im Oktober auch in den USA angekommen. Seitdem feierten mehrere Future-basierte Produkte ihre Premiere, wie auch BTC-Echo berichtete. Grünes Licht für einen sogenannten „Spot-ETF“, also ein Finanzprodukt, bei dem das gehandelte Asset auch tatsächlich hinterlegt ist, gab es allerdings noch nicht. Generell präferiert die SEC Future-basierte ETF vor einem Bitcoin-Spot-ETF. Zwischen den beiden Produkten gibt es dabei wesentliche Unterschiede. Während die bisher zugelassenen ETF allesamt auf Futures (Terminkontrakten) basieren, die als Derivate nicht eins zu eins den Bitcoin-Kurs widerspiegeln, bildet bei einem Bitcoin-Spot-ETF die Kryptowährung den Basiswert.
Autor des Artikels ist Daniel Hoppmann.