Handbreit im Abseits: Fifa wird Körperteile bei der WM in Katar mit KI tracken
Abseits oder nicht? Diese Frage beschäftigt Zuschauer, Fans, Sportler, Kommentatoren und Schiedsrichter in so ziemlich jedem Fußballspiel. Oft sind es Millimeterentscheidungen, die die Linienrichter treffen müssen und die darüber entscheiden, ob ein Tor zählt oder nicht. Seit es den Video-Assistant-Referee gibt, nehmen die Offiziellen auch kalibrierte Linien als Orientierungspunkt für ihre Entscheidungen.
Ein Problem bei dieser Methode ist, dass das verfügbare Filmmaterial nicht immer die Auflösung oder Bildrate besitzt, die notwendig wäre, um beispielsweise genau den Moment zu bestimmen, in dem der Ball den Fuß eines Spielers verlässt. „Wir sind uns bewusst, dass der Prozess zur Überprüfung von Abseits länger dauern kann, insbesondere wenn es sehr eng ist. Wir sind uns auch bewusst, dass die Positionierung der Linien möglicherweise nicht hundertprozentig genau ist“, sagte Pierluigi Collina, Chef der Fifa-Schiedsrichterkommission, gegenüber der BBC.
Neue Technologie soll noch genauer werden und Fehlentscheidungen minimieren
Eine neue Technologie, die die Gliedmaßen der Spieler dauerhaft verfolgt und so erkennen kann, ob diese sich im verbotenen Bereich aufhalten, wurde von der Fifa bereits ausprobiert. Beim Arabien-Pokal, der im vergangenen Jahr genau wie die kommende Weltmeisterschaft in Katar ausgetragen wurde, wurde die Technologie erstmals getestet.
Die Fifa nennt das System „halbautomatische Abseitstechnologie“. Dabei handelt es sich um eine auf dem Dach des Stadions installierte Kamera, die die Daten der Bewegungen der Gliedmaßen der Spieler aus den aufgezeichneten Videos extrahiert und direkt in den Videokontrollraum der Spieloffiziellen sendet. Hier wird dann in Echtzeit die Abseitslinie berechnet. Für jeden Spieler werden darüber hinaus von zehn bis zwölf verschiedenen Kameras fünfzigmal pro Sekunde bis zu 29 Datenpunkte gesammelt.
Die zuständigen Videoschiedsrichter überprüfen die Daten dann manuell, bevor sie die Schiedsrichter auf dem Spielfeld informieren. Die Daten werden auch verwendet, um eine 3D-Animation des Spiels zu erstellen, die die Position der beteiligten Spieler im Moment des Abspiels detailliert darstellt. Diese Animation solle den Zuschauer im Stadion dann über die Videotafeln angezeigt werden. Der ganze Prozess soll innerhalb weniger Sekunden ablaufen und so zu schnelleren Abseitsentscheidungen führen, was Zuschauer genauso wie die Sportler selbst begrüßen würden.
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