Anzeige
Anzeige
Porträt

Dieses Startup zähmt Kunden aus der Hölle

Das Stuttgarter Startup Filestage will zeitraubende Feedback-Schleifen aus der Welt schaffen. Agenturen und namhaften Konzernen gefällt das – wie ein Blick auf die Kundenliste zeigt.

Von Daniel Hüfner
3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Das Team von Filestage in Stuttgart. (Foto: Filestage)

Jeder Webdesigner kennt das: Eigentlich soll für ein Unternehmen nur eine neue Website gestaltet werden. Doch das anfangs so klar umrissene Briefing entpuppt sich schnell als Luftnummer. Das Logo ist dem Kunden plötzlich zu klein, die Farbtöne gefallen nicht mehr, es soll jetzt doch ein moderner Slider eingebaut werden – und wenn man glaubt, das Projekt sei endlich fertig, flattert kurz vor Feierabend noch eine E-Mail mit der Bitte um „eine wirklich letzte kleine Änderung“ ins Postfach.

Genervt von 50 E-Mails

Anzeige
Anzeige

Auch Niklas Dorn und Maël Frize kennen diese Kunden aus der Hölle nur zu gut. Die beiden Absolventen der Hochschule für Medien in Stuttgart haben schon während ihres Masterstudiums an gemeinsamen Projekten gearbeitet und standen als Marketing- und Designfachleute lange vor der Herausforderung, Kundenfeedback per E-Mail abzustimmen. Und das mit kleinen Mittelständlern genauso wie mit internationalen Konzernen.

Eine zeitraubende Aufgabe. „Selbst für eine banale Änderung an einem Imagefilm wurden nicht selten bis zu 50 E-Mails hin- und hergeschickt“, sagt Dorn. Ständig wechselnde Ansprechpartner hätten die Verwirrung noch vergrößert. „Das war für uns der Startschuss, nach einer geeigneten Lösung zu suchen“, so Dorn.

Anzeige
Anzeige

Doch fündig wurden die beiden nicht. Keine der bestehenden Lösungen am Markt sei ihren Wünschen gerecht geworden. Also führten sie Gespräche mit über 30 Agenturen und entwickeln selbst ein Konzept für eine Feedback-Software. Dorn und Frize holten sich noch den Entwickler Simon Kontschak dazu und gründen Filestage.

Anzeige
Anzeige

Feedback nach dem Soundcloud-Prinzip

Mit der Webanwendung können Videos, Grafiken und Dokumente im Browser geteilt und gemeinsam mit Kunden bearbeitet werden. Die im Vergleich zur E-Mail einfache Abwicklung von Feedbackschleifen soll vor allem durch die integrierte „Klick-in“-Lösung ermöglicht werden. Wie bei Soundcloud können Nutzer beispielsweise eine bestimmte Stelle einer Tonspur markieren und mit einem Kommentar versehen.

Mit Filestage soll Schluss sein mit kompliziertem Kundenfeedback per E-Mail. (Foto: Filestage)

„Missverständnisse zwischen Auftraggeber und -nehmer werden so vermieden“, erklärt Filestage-Gründer Dorn. Teil von Filestage sei auch ein Ampelsystem, das Nutzern anzeigt, ob Änderungen vom Kunden bereits abgenickt wurden oder die Freigabe noch aussteht. Zwischen 89 und 179 Euro kostet die Software im Monat.

Anzeige
Anzeige

Auch wenn Dorn gerne über die Vorteile seiner Software spricht, so hat das Unternehmen durchaus einige Wettbewerber. Wipster und frame.io beispielsweise bieten ebenfalls umfassende Lösungen für vereinfachte Abstimmungsschleifen an – dies jedoch hauptsächlich für Videos, wie Dorn betont. „Filestage richtet sich mit Agenturen und Freelancern an eine breitere Zielgruppe“, sagt er.

Filestage hat bereits namhafte Kunden

Ein Blick auf die Kundenliste bestätigt das. So wird Filestage unter anderem von der Werbeagentur Jung von Matt genutzt, die Lufthansa ist dabei und neuerdings auch die Deutsche Fußballliga. Mitarbeiter der DFL nutzen die Software beispielsweise, um die Anfertigung von Bannern und Videos für die Website intern abzustimmen. Insgesamt, so gibt Mitgründer Dorn an, zahlen bereits mehrere hundert Unternehmen für die Nutzung der Software. Pro Monat liege das Wachstum bei 20 Prozent.

Das hat zuletzt auch das Interesse von Investoren geweckt. Der Hightech-Gründerfonds steuerte vor anderthalb Jahren eine Anschubfinanzierung von rund 600.000 Euro bei. Für den Bonner Frühphaseninvestor kam die Idee von Filestage genau zur richtigen Zeit. „Die Nachfrage nach effizienten Lösungen in diesem Bereich ist riesig“, ließ sich Sebastian Suhr, Senior Investment Manager beim HTGF in der entsprechenden Mitteilung zitieren. „Wahrscheinlich hat jeder einmal eine Serie oder eine Werbung gesehen, die mit Filestage abgestimmt wurde“, so Suhr.

Anzeige
Anzeige

Für Niklas Dorn, Maël Frize und Simon Kontschak eine komfortable Situation. Sie können ihre Software nun stetig weiterentwickeln und das Team vergrößern. Eine weitere Finanzierungsrunde schließt Filestage-Gründer Dorn deshalb nicht aus, nötig sei diese aber nicht zwingend. Das Startup arbeite seit kurzem profitabel.

Mehr zum Thema: Protonet-Gründer: „Es herrschte Katastrophenstimmung“

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
2 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Simon Kontschak

Vielen Dank an Daniel Hüfner für den Artikel. Wirklich sehr gut auf den Punkt gebracht.

Antworten
Christian CB

Das ist wirklich eine super Lösung! Bin schon gespannt, wie sich das weiterentwickelt. Kenne die Gründer persönlich und weiß wieviel Herzblut drin steckt.

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige