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Analyse

Frühjahrsputz für die Finanzen: So entrümpelst du Konto und Depot

Was Marie Kondō mit dem Kleiderschrank macht, kann man auch auf die Neuausrichtung der eigenen Finanzen anwenden. So gelingt der Kassensturz.

4 Min.
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Ordnung muss sein – gerade wenns ums Geld geht. (Foto: Shutterstock)

Der Jahresanfang eignet sich perfekt zum Entrümpeln – nicht nur in der Wohnung, sondern auch bei den eigenen Finanzen. Mindestens einmal im Jahr solltest du ganz grundsätzlich auf laufende Kosten, Sparrate und Investments schauen und dich fragen: Passt das alles noch?

Money-Mindset klären

Die Veränderung beginnt im Kopf: Verstehst du, warum du bisher wie mit deinem Geld umgegangen bist?  Welcher „Bias“ regiert dein Denken übers Geldausgeben? Damit ist eine unbewusste Voreingenommenheit gemeint, die unser Handeln bestimmen kann.

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Gerade unter dem aktuellen Eindruck von hoher Inflation und unsicherer Wirtschaftslage kann das Thema Geld auch einschüchternd wirken. Wenn du eher ängstlich oder zögerlich an die Ordnung deiner Finanzen herangehst, ist es vielleicht Zeit, die Glaubenssätze dahinter zu hinterfragen – denn auch ein negatives Money-Mindset lässt sich überwinden.

Am Anfang darfst du ruhig einmal groß denken: Willst du in zehn Jahren weniger arbeiten oder vielleicht bald ein Haus kaufen? Wo stehst du jetzt? Hast du Schulden, die du loswerden willst? Sparst du auf ein bestimmtes Ziel hin? Grundsätzlich solltest du dir überlegen, in welchem Verhältnis dein Einkommen in einen Notgroschen oder Spar- und Anlageprodukte fließen soll.

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Unabhängig davon, ob du Schulden abbauen oder Sparen willst, empfiehlt sich dafür die 50-30-20-Regel: Die Hälfte des Nettoeinkommens sollte für die monatliche Fixkosten und 30 Prozent für persönliche Bedürfnisse reserviert sein. 20 Prozent können dann fürs Sparen sein oder in die Rückzahlung von Krediten fließen.

Kategorien bilden

Dann kommt der Kassensturz: Pack alles auf den Tisch, was in das weite Feld „Einnahmen und Ausgaben“ gehört. Haben sich deine laufenden Ausgaben stark verändert? Gibt es hier Optimierungspotenzial? Der Jahresanfang ist ein guter Zeitpunkt, um sämtliche langlaufenden Verträge auf den Prüfstand zu stellen, beispielsweise vom Mobilfunk- oder Stromanbieter. Denn meist lässt sich mit einem Wechsel Geld sparen.

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Kein Aufräumen ohne Sortieren: Ein Haushaltsbuch oder eine App, in der du Budgets für verschiedene Arten von Ausgaben definieren kannst, hilft dabei, einen Überblick zu gewinnen und auch zu behalten. Viele Onlinebanking-Angebote haben mittlerweile bereits entsprechende Finanzplaner, mit denen du Einnahmen und Ausgaben kategorisieren kann. Wenn du diese Übersicht automatisierst, ist auch es auch leichter, deine langfristigen Ziele über das Jahr hinweg im Auge zu behalten.

Ordnung auf den Konten schaffen

Wie viel Geld liegt ungenutzt auf dem Girokonto? Laut einer Statistik der Bundesbank haben die Deutschen rund 7,5 Billionen Euro auf der hohen Kante – ein Großteil davon in bar (438 Milliarden Euro) und mehr als eine Billion Euro auf Girokonten. Das Problem: Die hohe Inflation entwertet das Geld.

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Selbst wenn man einen gewissen Betrag als Notgroschen zurückhalten und nicht langfristig anderweitig anlegen möchte, ist es im aktuellen Zinsumfeld sinnvoller, das Geld zumindest auf einem Tagesgeldkonto  zu parken. Dort bringt es zwar im Schnitt „nur“ ein Prozent Zinsen. Top-Anbieter zahlen (allerdings meist nur zu Sonderkonditionen oder nur für Neukunden) bis zu vier Prozent. Ein Vergleich lohnt sich also.

Risikoprofil überprüfen

Bist du ein langfristiger Sparer oder ein risikofreudiger Zocker? Wenn du bereits in Aktien, Anleihen oder ETF investierst, hast du diese Grundsatzfrage schon beantwortet und dich für eine bestimmte Aufteilung auf die verschiedenen Anlageklassen entschieden. Passt diese Einteilung noch zu deiner aktuellen Anlageidee? Oder ist es vielleicht Zeit, das Portfolio neu auszurichten?

Vielleicht hat sich aber auch die Performance der einzelnen Positionen so unterschiedlich entwickelt, dass die ursprüngliche Aufteilung zwischen Aktien, Anleihen und ETF nicht mehr stimmt? Dann kannst du die ursprüngliche Gewichtung in deinem Depot wiederherstellen, indem du Wertpapiere kaufst oder verkaufst.

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Rebalancing des Depots

Selbst konservative Investor:innen, die nicht jeden Tag die Kurse ihrer Aktien und ETF verfolgen, sollten ihr Depot einmal im Jahr einem grundsätzlichen Check unterziehen. Im Jahr 2023 hat sich beispielsweise das Zinsniveau stark verändert, sodass bestimmte Zinsprodukte aktuell attraktiv erscheinen. Oder bestimmte Aktien oder ETF haben sich unter- oder überdurchschnittlich entwickelt. Portfolio-Apps wie Portfolio Performance, Parqet oder Getquin helfen dir dabei, zu überprüfen, ob du noch in die richtigen Werte investierst.

Oft fällt es dann nicht leicht, sich von Verlustbringern zu trennen. Das liegt auch daran, dass viele Anleger:innen Verluste in der Regel stärker wahrnehmen als Gewinne – und dann davor zurückschrecken, Kursverluste zu realisieren. Daher bleiben „schlechte“ Aktien oft im Depot liegen. Dabei lohnt es sich, in den sauren Apfel zu beißen und den Verlust zu realisieren – denn dann kannst du das Geld aus dem Verkauf wieder in ein anderes Investment stecken. Aus dem gleichen Grund kann es auch sinnvoll sein, sich von einem Teil der Gewinneraktien zu trennen und ihren Anteil am Portfolio wieder auf den ursprünglichen Wert zu bringen.

Was du bedenken solltest: Jedes Rebalancing kostet auch Geld, da für die Transaktionen Gebühren anfallen. Außerdem sind die realisierten Kursgewinne steuerpflichtig. Eine kostenneutraler Alternative, um zum Beispiel das Verhältnis von ETF zu anderen Investments neu auszubalancieren: Du setzt den ETF-Sparplan eine Zeit lang aus und lässt das Geld stattdessen in Aktienkäufe oder auf dein Tagesgeldkonto fließen.

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Alle Inhalte dienen ausschließlich der Information. Sie stellen keine Wertpapieranalyse im Sinne des § 34b WpHG, Empfehlung, Anlageberatung oder Aufforderung zum Handeln dar und ersetzen keine fachkundige, individuelle Anlageberatung.

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