Bei diesen Banken gibt es bis zu 4 Prozent auf Tagesgeld – und das steckt dahinter

Sicher geparktes Geld, das jederzeit verfügbar ist und verzinst wird: Tagesgeld ist aktuell so beliebt wie seit Jahren nicht. Grund dafür sind die Angebote, die mit weit über drei Prozent Zinsen werben.
Oft machen die Banken aber nur Lockangebote für Neukund:innen oder zahlen die hohen Zinsen nur für kurze Zeit. Andere Haken bei den Tagesgeldangeboten können sein, dass das Tagesgeldkonto an bestimmte Bedingungen geknüpft ist.
Wer die hohen Zinsausschüttungen mitnehmen möchte, sollte also die Angebote vergleichen. Mit Zinsrechnern lässt sich herausfinden, welche Angebote zu den eigenen Finanzen passen. Zu beachten gibt es dabei auch die Intervalle für die Ausschüttung der Zinsen. Unter anderem haben diese Banken im September ihre Zinsen für Tagesgeld erhöht:
Die deutsche Bank 11 zahlt bis mindestens Ende des Jahres einen Zinssatz von 4,01 Prozent auf Tagesgeld. Damit ist die Bank aus Neuss eine der Spitzenreiterinnen im Wettrennen um die höchsten Zinssätze für Tagesgeld.
Das Angebot für Online-Tagesgeld gilt bis 250.000 Euro bei jährlich ausgeschütteten Zinsen. Kontoinhaber:innen sollten allerdings beachten, dass Bank 11 nicht mehr als 50.000 Euro pro Tag auszahlt.
Die C24-Bank von Check 24 bietet seit Anfang September bis Ende des Jahres einen Zinssatz von vier Prozent für Tagesgeld. Dies gilt auch für Bestandskund:innen. Verzinst wird Guthaben bis 100.000 Euro pro Kund:in bei monatlichen Ausschüttungen.
Um das Angebot von C24 zu nutzen, müssen die Kund:innen auch ein Girokonto eröffnen. Daran ist die sogenannte Tagesgeld-Pocket geknüpft. In der Basisversion ist das Girokonto bei C24 kostenlos und kommt mit einer Mastercard.
Die Deutsche Industriebank (IKB) aus Düsseldorf bietet eine Zinsaktion für drei Monate mit vier Prozent auf Tagesgeld. Die Aktionszeit läuft ab der Kontoeröffnung, denn wer davon profitieren möchte, muss Neukund:in der Bank sein. Nach den drei Monaten gilt der Standardzins von zwei Prozent jährlich bei quartalsweiser Ausschüttung.
Auch dieses Angebot gilt bis zu einem Betrag von 100.000 Euro. Unter dieser Grenze müssen Kund:innen auch bleiben, wenn sie noch andere Produkte wie Festgeld bei der Bank beanspruchen. Interessierte müssen zuerst ein sogenanntes Cashkonto als Verrechnungskonto bei der IKB eröffnen.
Die TF Bank aus Schweden hat die Zinsen für Tagesgeld von zuvor 3,35 Prozent nun auf 3,60 Prozent erhöht. Dies gilt allerdings nur für Neukund:innen und nur ein halbes Jahr lang. Ab dem siebten Monat fallen auch Neukund:innen auf das Zinsniveau der Bestandskund:innen zurück und erhalten 1,3 Prozent jährlich.
Dabei ist das Tagesgeldkonto bei der TF Bank kostenfrei und die Zinsen werden monatlich ausgeschüttet. Die Einlagen bei der schwedischen Bank sind über die schwedische Einlagensicherung geschützt. Dort beträgt der Schutz bei einer Bankeninsolvenz pro Bank und Kund:in ungefähr 90.000 Euro (1.050.000 schwedische Kronen).
Mitte 2022 leitete die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinswende ein. Nach Jahren der Nullzinspolitik hob sie erstmals den Leitzins auf 0,25 Prozent an. Nach und nach erhöhte sie weiter, sodass wir seit dem letzten Zinsentscheid vom 27. Juli 2023 bei 4,25 Prozent angekommen sind. Der Einlagenzins, der die Guthabenzinsen für Sparer:innen maßgeblich bestimmt, liegt bei 3,75 Prozent.
Diesen Zins bekommen die Geschäftsbanken nun, wenn sie Geld bei der EZB anlegen. So winken den Instituten aktuell hohe Zinsmargen, wenn sie die gestiegenen Zinssätze nicht an ihre Kund:innen weitergeben.
Das ist auch der Grund, warum die Zinsen von manchen Banken schneller an die Kund:innen weitergegeben werden als von anderen. „Alteingesessene Banken haben teils große Barbestände von Privat- und Firmenkunden, da können Hunderte Milliarden Euro zusammenkommen. Wenn sie den Bestandskunden diese Summen verzinsen wollen, wird das ganz schön teuer“, erklärt Scalable-Capital-Gründer Erik Podzuweit im Interview mit t3n.
Der CEO sieht darin einen Vorteil für Scalable und andere Neobroker. Denn während sie keine oder kaum Guthaben von Kund:innen verwalten, hätten Banken das Geld ihrer Kund:innen oft langfristig angelegt. „Im ungünstigsten Fall ist das Geld für viele Jahre in Staatsanleihen oder Hypothekenkrediten gebunden und wirft nur Zinsen von unter einem Prozent ab“, sagt er. Deshalb würden viele Banken nur mit Lockangeboten arbeiten, die Neukund:innen anziehen, aber keine langen Laufzeiten haben.
Obwohl einige Banken auch höhere Summen verzinsen, ist es ratsam, nicht mehr als 100.000 Euro bei einem Institut zu lagern. Wer mehr als diese Summe anlegen möchte, sollte das Geld auf verschiedene Banken verteilen.
Der Grund: Die gesetzliche Sicherung der Einlagen im Fall einer Insolvenz der Bank beträgt nur 100.000 Euro pro Kund:in und Bank. Alles darüber könnte theoretisch im Ernstfall gefährdert sein. Viele Bankenverbünde haben zusätzliche Sicherungsmechanismen, durch die auch höhere Kund:inneneinlagen geschützt sein sollen. Trotzdem raten Expert:innen zur Streuung. Mehr über das Risiko von Tagesgeld lest ihr hier.
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