Hohe Zinsen und trotzdem geringes Risiko? So sicher sind Tagesgeld-Angebote

Tagesgeld und Festgelt gelten als relativ sichere Anlageformen. (Bild: Midjourney)
Nach der langen Nullzinsphase starten Banken und andere Anbieter in eine Zinsralley. Wer sich für ein Tages- oder Festgeldkonto entscheiden möchte, sollte sich nicht nur Zinssatz und Kondition, sondern auch den Anbieter vorher genau anschauen. Wir klären Fragen zu Tagesgeld, Festgeld und der Sicherheit beider Anlagemöglichkeiten.
Tagesgeld ist eine Form der verzinsten Geldanlage ohne feste Laufzeit. Der Sparer oder die Sparerin kann angelegtes Geld theoretisch jederzeit wieder abheben. Der Zins dafür ist allerdings variabel. Die Bank kann den Zinssatz also jederzeit erhöhen oder senken.
Anders ist das beim Festgeld. Hier ist der Zins festgelegt und auch die Laufzeit. Festgeld wird also für mindestens einen Monat bis hin zu mehreren Jahren angelegt. Während sich Tagesgeld in der Regel am Marktzins orientiert, muss das bei Festgeld – je nach Laufzeit – nicht immer der Fall sein.
Das Tagesgeldkonto zählen viele Finanzberatende zu den Basics der persönlichen Finanzen. Es eignet sich gut, um Geld „zu parken“, das zwar jederzeit verfügbar sein, aber nicht im Alltag ausgegeben werden soll. Als solche Rücklage, Reserve oder Puffer empfehlen Finanzexpert:innen etwa drei Monatsgehälter.
Geht die Waschmaschine kaputt oder muss das Auto repariert werden, sind dieser Rücklagen auf einem Tagesgeldkonto schnell verfügbar. Trotzdem sind sie klar abgegrenzt von dem Geld auf dem Girokonto, das die Lebenshaltungskosten im Alltag deckt, und dem Budget, das investiert werden kann.
Bei den Lockangeboten von Banken und Neobrokern solltest du allerdings genau hinschauen: Oft werden die hohen Zinssätze nur für eine kurzen Zeitraum gezahlt oder richten sich nur an Neukund:innen.
Die Zinssätze für Festgeld sind in der Regel höher als die für Tagesgeld. Es gilt: je länger die Laufzeit, desto höher der Zins. Allerdings bist du mit einer langen Laufzeit weniger flexibel, kannst also nur bedingt auf die Marktsituation reagieren.
Für auf sechs Monate angelegtes Festgeld kannst du aktuell mit 3 bis 3,75 Prozent Zinsen rechnen. Bei zwölf Monaten oder höher liegen die Zinssätze meist um vier Prozent pro Jahr.
In Deutschland sind Geldanlagen bis zu 100.000 Euro durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Das gilt pro Kund:in und pro Bank. Das ist der Mindestschutz für Kundengelder, viele Banken sorgen zusätzlich vor.
Beide Geldanlagen gelten als relativ sicher, da es nicht wie bei ETF oder Aktien zu Kursschwankungen kommt. Wer das Risiko weiter minimieren möchte, sucht sich eine Bank aus, die mindestens seit zwei Jahren Tages- oder Festgeld in Deutschland anbietet.
Die Einlagensicherung ist eine EU-Richtlinie und gilt deshalb auch für Banken aus anderen Ländern der Europäischen Union. Die EU-Sicherung gilt auch, wenn Kund:innen bei der deutschen Niederlassung einer ausländischen Bank oder bei einer deutschen Zweigstelle von Banken aus der EU oder dem Europäischen Wirtschaftsraum ein Konto eröffnen.
Allerdings ist nicht in allen EU- und EWR-Ländern vorhersehbar, ob die Einlagensicherung im Ernstfall tatsächlich funktioniert. Entscheide dich also im Zweifel lieber für eine sichere Bank in einem zahlungskräftigen Land.
Wer sein Geld aber außerhalb der EU anlegen möchte, sollte ein Insolvenzrisiko einkalkulieren. Auch hier gilt besondere Vorsicht, falls außergewöhnliche Zinssätze versprochen werden. Meist ist dann das Risiko ebenfalls höher.
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