
In den USA will Flixbus Greyhound vom Thron stoßen. (Foto: Flixbus)
Die Dachgesellschaft von Flixbus und Flixtrain hat nach 2019 nun ein weiteres Mal Geld eingesammelt. Die Mischung aus Kapital und Krediten der Series-G-Runde soll dafür dienen, sowohl weiter zu expandieren als auch nachhaltiger zu wirtschaften. Dafür haben die Gründer Jochen Engert und Andre Schwämmlein die bestehenden Investoren noch mal zur Kasse gebeten, schreibt das Handelsblatt. Neu dabei sei nur US-Kapitalgeber Canyon Partners, der mit Fremdkapital eingestiegen ist. Zu den anderen gehören Holtzbrink Ventures, General Atlantic, Permira, TCV, HV Capital, Blackrock und Baillie Gifford.
Viel Geld für hohe Ziele
Nicht weniger als die Weltmarktführerschaft strebt Flixmobility an. Nachdem das Unternehmen in Deutschland bereits Markführer im Bereich Fernbusse ist, stehen andere Märkte im Fokus. Früh hat es in der Türkei unter dem Namen Kâmil Koç Fuß gefasst. „Wir werden in der Türkei die führende Konsolidierungsplattform sein“, kündigte Schwämmlein an. „Jetzt ist es an der Zeit, wieder in die Offensive zu gehen“, ist er sich sicher. Auch Übernahmen bringt er ins Spiel, um in den USA, Großbritannien und Portugal zum Marktführer aufzusteigen. Der US-Chef des Unternehmens heißt Pierre Gourdain und er proklamiert im Land der Greyhound-Busse ambitionierte Ziele: Bis 2023 wolle man dort das umfangreichste Netz anbieten.
Züge zum Börsengang
Flixbus dominiert den deutschen Fernbusmarkt mit 95 Prozent Marktanteil. Um weiter zu wachsen, hat der Konzern 2018 begonnen, Zuglinien anzubieten. Doch im Fernverkehr sieht sich Flixtrain mit einem mächtigen Player konfrontiert: der Deutschen Bahn. Der Bund hat das staatliche Unternehmen gerade erst wegen Ausfällen im Zuge der Pandemie massiv unterstützt. Flix, wie sich Flixmobility neuerdings nennt, hat die EU wegen der Subvention eingeschaltet. Parallel hat Flixtrain letzten Monat angekündigt, weitere 16 Städte an das eigene Netz anzuschließen. Das entspricht fast einer Verdoppelung. Insgesamt hat Flixtrain damit 40 deutsche Städte angebunden und wirbt mit Kampfpreisen ab fünf Euro. In Schweden hat man vor wenigen Wochen begonnen, grüne Züge auf die Schienen zu bringen. Insidern zufolge plant Flix im nächsten Jahr, an die Börse zu gehen, berichtet das Manager Magazin.