Im Disney-Film „Der fliegende Pauker“ aus dem Jahr 1961 hat der zerstreute Wissenschaftler Ned Brainard bei einem Experiment eine Substanz namens Flubber geschaffen, die am Ende sogar sein Auto zum Fliegen brachte.
Etwas ähnliches haben Wissenschaftler rund 60 Jahre später tatsächlich entwickelt. Auch wenn es zum Fliegen noch nicht reicht, ist das schleimige Etwas, das da über den Tisch kriecht, durchaus faszinierend. Der sich selbst bewegende magnetische Schleim ist in der Lage, kleinere Objekte zu umkreisen, sich selbst zu heilen und sich großen Verformungen des eigenen Körpers hinzugeben, um sich so auch durch die engsten Ritzen zu quetschen.
Einsatz im lebenden Menschen?
Der Schleim besteht aus einer Mischung aus Polyvinylalkohol, Borax und magnetischen Partikeln, sodass er manipuliert werden kann, um sich zu bewegen. Er ist auch ein guter elektrischer Leiter und kann verwendet werden, um Elektroden miteinander zu verbinden. Der Schleim verfügt über viskoelastische Fähigkeiten, was bedeutet, dass er sich sowohl wie ein Feststoff als auch wie eine Flüssigkeit verhalten kann. Zu verdanken hat er diese Eigenschaften seiner Zusammensetzung. Wenn er schnell berührt wird, verhält er sich wie ein Festkörper, bei sanften und langsamen Berührungen, wie eine Flüssigkeit.
Professor Li Zhang von der Chinese University of Hong Kong, der den Schleim mitentwickelt hat, betonte laut The Guardian, dass die Substanz trotz des Zeitpunkts ihrer Veröffentlichung eine echte wissenschaftliche Forschung und kein Aprilscherz sei. „Das ultimative Ziel ist es, ihn wie einen Roboter einzusetzen“, sagte Zhang. Aktuell sei der magnetische Schleimroboter jedoch nicht mehr als eine Grundlagenforschung.
Noch gibt es keine genauen Pläne, wie der Schleim eingesetzt werden soll. Die Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass er sich im Verdauungstrakt bei verschluckten Objekten als nützlich erweisen könnte. Einziges Problem: Die magnetischen Partikel im Schleim sind giftig. Die Forscher beschichteten den Schleim mit einer Schicht aus Siliziumdioxid, um eine hypothetische Schutzschicht zu bilden. Die Sicherheit des Menschen hängt also auch davon ab, wie lange der Schleim im Körper bleiben würde. Es gibt also noch einiges zutun, bevor der Schleim wirklich sinnvoll eingesetzt werden kann.