
Lilium steigt zum Einhorn auf. (Foto: Lilium)
Der Schotte Baillie Gifford ist mit einem Anteil von 6,5 Prozent zweitgrößter Anteilseigner bei Tesla. Darüber hinaus hat der Investor auch Geld in SpaceX, Amazon und Airbnb gesteckt. Nachdem Lilium schon vor zwei Jahren in Verhandlungen mit Gifford über einen möglichen Einstieg war, hat der Schotte jetzt 35 Millionen Dollar in das Münchner Flugtaxi-Startup investiert. Marktbeobachtern zufolge ist Lilium damit über eine Milliarde Dollar wert, wie unter anderem CNBC berichtet.
Lilium: Investitionssumme steigt auf 375 Millionen
Das frische Geld folgt auf die im März bekannt gegebene Finanzierungsrunde, in deren Rahmen Lilium 240 Millionen Dollar einnehmen konnte. Insgesamt summieren sich die in das Startup geflossenen Investitionen damit auf über 375 Millionen Dollar. Zu den Investoren gehören Tencent, Atomico, Freigeist und LGT. Der Anteil, den Gifford jetzt an Lilium hält, soll sich auf knapp fünf Prozent belaufen.
Für Lilium bedeutet das rege Interesse an seinem Flugdienst und den selbstentwickelten Elektro-Flugtaxis inmitten von Corona- und Klimakrise offenbar, dass Öffentlichkeit und Investoren nach neuen Wegen für den Transport von Personen suchen. Der Fokus des Startups liege nicht im Angebot von Reisen innerhalb von Städten, sondern darin, Städte und Dörfer miteinander zu verbinden – ohne eine teure Infrastruktur zu benötigen, wie ein Lilium-Sprecher Venturebeat sagte. Die Reichweite der Flugtaxis betrage rund 300 Kilometer, bevor die Akkus nachgeladen werden müssten.
Kommerzielle Flugtaxi-Flüge bis 2025
Das 2015 gegründete Startup hatte zuletzt im Oktober einen Meilenstein erreicht, als die erste Testphase für den Lilium-Jet-Prototyp erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Bis 2025 will Lilium kommerzielle Flüge mit seinen Elektro-Flugtaxis anbieten. An diesem Plan soll auch der Verlust eines der beiden Prototypen durch einen Brand im Februar nichts ändern.
Wie kann etwas Einhorn werden, wenn man nur 2 Prototype hat und erst in 5 Jahren kommerziell fliegen wird?
Startup-Investoren wetten auf die Zukunft, Startups benötigen Geld für die Umsetzung ihrer Ideen. Geht das Ganze auf, haben die Investoren meist viel Geld gemacht. Das ist der Deal.