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Fokus, Fokus, Fokus! Aber worauf? [Tagebuch]

Wer in San Francisco sitzt, könnte Tag und Nacht netzwerken. Ich treffe hier mehr Deutsche als in Deutschland, springe von Lunch-Treffen zu Abend-Veranstaltungen und muss dringend anfangen, mich zu fokussieren. Aber worauf eigentlich? Viele interessante Kontakte entstehen eben nebenbei und nicht immer dort, wo man es erwartet.

Von Yvonne Ortmann
3 Min. Lesezeit
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Wer seine Ruhe will, sollte nicht nach San Francisco gehen. Oder es nicht bekannt geben. Falls doch kann es passieren, dass man hier mehr Deutsche trifft als in Deutschland. Ich selbst zum Beispiel lerne hier endlich einen t3n-Kollegen kennen, den ich in Deutschland noch nie zu Gesicht bekommen habe und der zu einem Event eingeflogen ist. Auch ein Klassenkamerad, seit zehn Jahren nicht gesehen, meldet sich an. Immer wieder schauen deutsche Gründer vorbei – meist zu bestimmten Veranstaltungen wie der Techcrunch Disrupt oder Dreamforce – und hängen noch ein paar Tage dran. Ein deutscher Google-Mitarbeiter schreibt mich an: „Ich hab deinen Samwer-Artikel gelesen. Fand ich interessant – lass uns mal einen Kaffee trinken.“ Die Stadt ist klein genug, um sich leicht zu treffen – ein großer Vorteil.

Mit Ex-Kollege Jan Tissler auf einem mexikanischen Fest beim Chili-Test.

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Toll ist es, mal bei den „Großen“ vorbei zu schauen wie zuletzt bei Airbnb und bei 99designs. Die beiden Hausbesuche waren recht unterschiedlich: Bei Airbnb wird mir eine Pressesprecherin zur Seite gestellt, die mich freundlich und professionell herumführt – Mitarbeiter bei der Arbeit zu fotografieren ist aber tabu und die Gründer sind zu busy für ein Gespräch. Bei 99designs verbringe ich gleich mehrere Stunden, ich spreche nicht nur mit dem Gründer sondern auch mit sämtlichen Mitarbeitern und werde zu den freitäglichen After-Work-Parties eingeladen. Fast hätte ich mir eine der Wii-Plastikgitarren geschnappt und losgelegt.

Kugelschreiber-Joint und Foxconn-Gespräche

Nicht so einfach ist die Frage, welche Veranstaltungen man besucht, was wirklich taugt und wo die interessanten Kontakte lauern. Manche Stimmen hier behaupten, dass die wirklich spannenden Menschen generell nicht auf Veranstaltungen zu finden sind. Aber was sind letztlich „spannende Leute“? Ich möchte hier auch an die kleinen, neuen, noch unbekannten und un-finanzierten Startups heran. Aber das ist gar nicht so einfach und geht wohl auch nicht so schnell. Zwar weiß hier jeder von einem Startup aus seinem Bekanntenkreis zu berichten. Aber wie in Deutschland gilt auch hier: Vieles ist lustig, aber nicht alles erwähnenswert. Meine Nachbarin findet, ich solle unbedingt über ihren Bekannten schreiben, der eine Art Kugelschreiber-Joint entwickelt hat: Auf Knopfdruck wird das spezielle Kraut zerstäubt und kann im Anschluss inhaliert werden.

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Hausbesuch bei 99designs

Oder gestern: Durch Zufall lande ich auf der Launch-Party eines Startups. Zufall heißt in diesem Fall: Ich war eigentlich bei einem Stammtisch deutscher Unternehmer (GABA). Beim Bezahlen an der Bar quatscht mich ein Typ an und gibt mir sein Eintritts-Armband für die Launch-Party eines Startups, das zwei Straßen weiter gerade seinen großen Tag feiert. Über die müsse ich unbedingt schreiben! Peek ist eine wirklich hübsch designte und gut durchdachte Website, über die Nutzer tolle Vorschläge bekommen, was sie in einer unbekannten Stadt tun können. Nicht an sich innovativ und auch nicht unbedingt im Fokus von t3n, aber toll umgesetzt (zum Techcrunch-Artikel geht es hier).

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Auf der Party treffe ich einen Apple-Mitarbeiter, mit dem ich über Foxconn diskutiere. Er erzählt, dass er schon öfters in den chinesischen Werken war und die Aufregung nicht versteht. Es gebe auf der Welt weitaus schlimmere Werke. Klar, es sei halt Fließband-Arbeit. Und das Wohnen auf engem Raum führe zu Frust und Streitigkeiten über Beziehungen und Sex und was so dazu gehört. Aber ansonsten sei doch alles in Ordnung. Zum wiederholten Male habe ich den Eindruck, dass man sich hier längst nicht so über soziale Missstände und fragwürdige Arbeitsbedingungen ereifert wie in Deutschland. Aber die Arbeitsbedingungen sind hier eh anders: Wer zehn Urlaubstage im Jahr hat, hat richtig Glück.

Morgen geht der Veranstaltungs-Wahnsinn gleich weiter. Die UserConf steht an: „The first and only event of its kind focused completely on understanding and helping your customers.“, samt anschließender Netzwerkparty – ohne die geht hier gar nichts. Nächste Woche wird’s dann hoffentlich mal wieder ein bisschen ruhiger – aber das denke ich jede Woche.

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Dein t3n-Team

Andreas Lenz

herrlich und hochspannend deine eindrücke zu lesen. würde gern mal tauschen! :)

Antworten
Yvonne Ortmann

Denk nicht mal dran! :)

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